Eine Woche vor der Präsidentenwahl in Russland haben Zehntausende mit einer Menschenkette in der Moskauer Innenstadt gegen die Rückkehr von Ministerpräsident Wladimir Putin ins höchste Staatsamt demonstriert.
Zahlreiche Menschen in Russland fordern ein Ende des "Systems Putin". Sie kommen aus allen Schichten, haben Gesichter und Namen: Artur Gazarov, 43 Jahre. (cryptome.org)
Dmitry Polosov, 25 Jahre, Wissenschaftler. "Für die Ehre der Gesellschaft, für verantwortliches Handeln, für freies Denken, für das Gute im Herzen und die Liebe in den Köpfen", steht auf seinem Papier. (cryptome.org)
Yana Romanova, 35 Jahre, Designerin. (cryptome.org)
Die Teilnehmer standen am Sonntag Seite an Seite auf der 16 Kilometer langen Ringstraße, die das Zentrum umrundet. Viele trugen weiße Bänder. Die Farbe Weiß ist zum Symbol der größten Oppositionsbewegung seit Putin vor zwölf Jahren an die Macht kam.
Die Demonstranten riefen „Russland ohne Putin“. „Putin kann gar nicht gewinnen, wenn es ehrlich zugeht“, sagte Jewgenija Tschirikowa, eine der Organisatorinnen der Kampagne. Während die Polizei von 11.000 Teilnehmern sprach, kamen die Organisatoren auf 40.000 Menschen. Am Samstag waren bereits etwa 3500 Russen in Putins Heimatstadt St. Petersburg auf die Straße gegangen.
Umfragen zufolge wird der Regierungschef die Abstimmung am 4. März bereits im ersten Wahlgang für sich entscheiden. Der 59-Jährige hatte das Präsidentenamt bereits von 2000 bis 2008 inne. Die seit den von Fälschungsvorwürfen begleiteten Parlamentswahlen im Dezember anhaltenden Proteste signalisieren die wachsende Unzufriedenheit in Russland. Vor allem wird kritisiert, dass das System von einem Politiker allein dominiert werde und Korruption an der Tagesordnung sei.
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