„Win-Win“- Situation oder Steuerbetrug?

„Win-Win“- Situation oder Steuerbetrug?
(Tageblatt-Archiv)

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Luxemburger Kennzeichen sind im Ausland beliebt. Verfünffacht hat sich allein die Zahl der Belgier, die ihre Autos in Luxemburg anmelden. Eine Firma kümmert sich um den Papierkram.

Ein neues belgisches Gesetz hat die Besteuerung von Firmenwagen bedeutend angehoben. Seitdem gibt es fünf Mal mehr Anmeldungen belgischer Wagen in Luxemburg. Der Verantwortliche der Internetseite immatriculationluxemburg.com äußert sich am Montag gegenüber Tageblatt.lu und spricht von einer „win-win“ Situation. Es gäbe Vorteile auf beiden Seiten: „Die belgischen bzw. französischen Autofahrer sparen Geld und der Luxemburger Staat verdient daran.“

Der Verantwortliche der Firma, ein Franzose, gründete seine Firma mit Sitz in Luxemburg und spezialisierte sich auf die Anmeldung belgischer und französischer Autos hier im Land. Daneben bearbeite man auch Anfragen zur Zulassung von Booten und Flugzeugen unter Luxemburger Flagge. Dabei berufe man sich auf heimisches Recht. Nun wolle man neben dem Hauptsitz in Huncherange noch eine Filiale im Norden des Landes, in unmittelbarer Nähe zur belgischen Grenze, eröffnen.

Steuerliche Vorteile

Die Internetseite wirbt mit etlichen Vorteilen bei der Anmeldung eines Fahrzeugs in Luxemburg. So soll in Frankreich der Kauf eines Luxus- oder Sportwagens mit einer ausführlichen Prüfung bei der öffentlichen Schatzkammer einhergehen. Diese überprüfe dann sämtliche Bankkonten, Steuerklärungen und soziale Abgaben des Käufers. Mit der Anmeldung in Luxemburg könne man dies umgehen. Auch fällt in Luxemburg die Zulassungssteuer, in Belgien „Taxe de Mise en Circulation“, weg. Fällig ist hierzulande nur die Fahrzeugsteuer, die vor allem bei großvolumigen Autos oder Firmenwagen wesentlich günstiger ist.

„Déi gréng“ äußern sich am Montag in einer parlamentarischen Anfrage skeptisch gegenüber dieser „Gesetzeslücke“.