„Werde Macron nach Luxemburg einladen“

„Werde Macron nach Luxemburg einladen“
(dapd/Julien Warnand)

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Premier Xavier Bettel freut sich über Emmanuel Macrons Wahlsieg. Er müsse in seinem Amt ankommen, aber so viel sei sicher: "Ich werde Macron nach Luxemburg einladen".

Tageblatt: Wie beurteilen Sie Emmanuel Macrons Wahlsieg?

Xavier Bettel : Die Franzosen haben Vernunft bewiesen. Das Resultat zeigt, wie wichtig die letzte TV-Debatte zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen war. Ich freue mich deshalb sehr, dass Herr Macron Frankreichs neuer Präsident ist. Er ist ein Sozialliberaler und wir müssen jetzt abwarten, was bei den Parlamentswahlen passiert. Ich freue mich auf jeden Fall, mit ihm zusammenzuarbeiten.

Der Front national (FN) hat mehr als 11 Millionen Stimmen erhalten. Ihre Einschätzung?

Der FN hat eindeutig zu viele Stimmen erhalten. Marine Le Pen hat fast doppelt so viele Stimmen wie ihr Vater Jean-Marie Le Pen erhalten. Er kam auf fünf Millionen, sie ist jetzt auf mehr als 11 Millionen. Natürlich macht mir das Sorgen. Frankreich ist ein Rechtsstaat und die Menschen wählen, wen sie wollen. Aber die beste Möglichkeit, um den FN zu bekämpfen, ist indem Herr Macron die Wirtschaft in Frankreich ankurbelt. Er muss neue Arbeitsplätze schaffen sprich die Arbeitslosigkeit bekämpfen. Ich wünsche ihm, dass ihm das gelingt. Das ist gut Für Frankreich, gut für Luxemburg und gut für Europa.

Wann treffen Sie Macron das nächste Mal?

Ich habe bereits heute mit Herrn Macron gesprochen. Er muss jetzt mal, den Weg in sein Amt finden. Aber der Kontakt hat bestanden, besteht und wird weiter bestehen. Bevor wir jedoch von einer Visite sprechen, muss er zunächst vereidigt werden. Ich sehe ihn bereits beim nächsten Nato-Gipfel in einigen Wochen, an dem er sicherlich teilnehmen wird. Ich werde Herrn Macron nach Luxemburg einladen. Aber jetzt muss er zunächst die Parlamentswahlen gewinnen.

Wie sieht Macron eigentlich Luxemburg?

Ihm ist die Größe eines Landes egal. Er ist sich der Verantwortung seines großen Landes bewusst, aber das bedeutet nicht, dass er deswegen die kleinen Länder in Europa nicht respektiert. Ansonsten wären das Treffen mit unserem Essen und die Beziehung, die zwischen uns entstanden ist, nicht vorhanden. Er hat während des Wahlkampfs für diesen Respekt in Europa gekämpft. Frau Le Pen hat im Gegensatz zu ihm Luxemburg nicht gerne. Das hat sie im Europaparlament bewiesen. Das Gleiche gilt für Nicolas Dupont-Aignan.