Sonntag9. November 2025

Demaart De Maart

Weniger dramatisch als erwartet

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LUXEMBURG – Vor ein paar Monaten versetzte ein neuer Virus die Landwirtschaft in Panik: Der Schmallenbergvirus. Bisher sind 14 Tiere in Luxemburg betroffen.

Das Schmallenbergvirus war im Sommer 2011 zunächst in den Niederlanden aufgetaucht. Im vergangenen November wurde der Erreger auch in Schmallenberg im Sauerland, nachgewiesen. Daher auch der Name. Seitdem tauchte es in fast allen Bundesländern auf. Auch in Frankreich, in Belgien, Frankreich, Italien, Spanien, Dänemark und Großbritannien wurden Fälle bekannt. Das Virus ist für den Menschen nicht gefährlich. Die Symptome der Schmallenbergkrankheit bei den infizierten Tieren sind Fieber, Rückgang bei der Milchproduktion und Appetitverlust. Das Virus kann zu schweren Missbildungen bei Schafen, Ziegen und Rindern führen.

In Luxemburg wurden bislang 14 kranke Tiere gemeldet: 6 Schafe und 8 Rinder. Es wird jedoch nicht erwartet, dass diese Zahl sich drastisch erhöht. „Die Geburtssaison der Schafe ist vorbei. Bei den Rindern werden weitere Fälle im April und im Mai nicht ausgeschlossen. Sie sind aber unwahrscheinlich“, sagte der Direktor der Veterinärinspektion, Félix Wildschütz, am Mittwoch Tageblatt.lu.

Keine Entschädigungen

Da keine großen wirtschaftlichen Schäden entstanden seien, die das Überleben der Zuchtbetriebe gefährden, sei im Augenblick keine Entschädigungszahlung für die am Schmallenberg-Virus erkrankten Tiere vorgesehen, so Wildschütz weiter.

Im Rahmen der Schmallenbergepidemie in Europa hatten verschiedene Drittländer, darunter Russland, den Fleischimport aus der EU gestoppt. Erstaunlich findet Wildschütz die Tatsache, dass ebenfalls der Import von Schweinefleisch untersagt wurde, obwohl Schweine gar nicht von der Virusinfektion betroffen seien. Im Augenblick sei die EU dabei, Verhandlungen über eine Aufhebung des Verbots zu führen.

Vogelgrippe

Sonst sei alles ruhig auf der „Epidemien-Front“. Es sei keine neue Krankheit aufgetaucht, die einen beunruhigen müsste. In den Niederlanden und in Deutschland seien zwar vereinzelte Fälle der Vogelgrippe festgestellt worden. Es handele sich aber um die weniger aggressive Art, beruhigt der Chef des Veterinäramtes. Man behalte auf jeden Fall die Lage genau im Auge.

Regelmäßig werden in den luxemburgischen Betrieben Kontrollen durchgeführt. Auch zum Beispiel Vögel, die am Straßenrand gefunden werden, würden untersucht, erklärte Félix Wildschütz. Die Tierärzte überwachen die Gesundheit der Tiere. Sobald ein Verdachtsfall auftaucht, werde seine Behörde kontaktiert. Sie führt dann weitere Untersuchungen durch, die als Ziel haben, die Gefahr einzuschätzen. Etwa 20 Tierärzte arbeiten für das Amt, davon drei im Laboratorium.

In Luxemburg gibt es circa 2.200 landwirtschaftliche Betriebe. Davon sind ungefähr 200 Schweinezüchtereien und sieben Legehennenbetriebe (mit mehr als 350 Hennen).