Freitag24. Oktober 2025

Demaart De Maart

Weniger Anbauflächen in Europa

Weniger Anbauflächen in Europa

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Greenpeace freut sich: In Europa werden weniger gentechnisch veränderte Kulturen angebaut. Das neue Saatgut sei wichtig, um die Erdbevölkerung zu ernähren, sagt der Europaabgeordnete Robert Goebbels.

Um zehn Prozent ist die Anbaufläche für gentechnisch verändertes Saatgut in Europa zwischen 2009 und 2010 zurückgegangen. Der Vorjahrestrend setze sich fort, meint die Umweltschutzorganisation Greenpeace und beruft sich dabei auf Angaben der EU und einer von der Biotech-Industrie finanzierten Einrichtung, der „Service for the Acquisition of Agri-biotech“ (ISAAA). Die meisten Konsumenten lehnten Gentech-Lebensmittel ab. Genauso die Landwirte, freut sich Greenpeace.

In Spanien, das in der EU am meisten Gentech-Saatgut ausbringt, ging die dazu verwendete Ackerfläche um 10,95 Prozent zurück, von 76.057 Hektar im Jahr 2009 auf 67.726 Hektar 2010. In Tschechien betrug der Rückgang 27 Prozent, in Rumänien 74 Prozent. In Deutschland verzichtete der größte Bauernhof, der 2010 die Gentech-Kartoffel Amflora anbaute, in diesem Jahr auf deren Aussaat. Luxemburg verbietet den Anbau der zugelassenen, gentechnisch veränderten Kulturen. Es handelt sich dabei um die Maissorte MON810 und die Kartoffel Amflora.

Ohne OGM geht es nicht

Kritik an dieser Haltung kam bereits in der Vergangenheit vom sozialistischen Europa-Abgeordneten Robert Goebbels. Um die Erdbevölkerung besser zu ernähren, müsste die Agrarproduktion um 60 bis 70 Prozent erhöht werden, schreibt er in einer rezenten Mitteilung. Sie bezieht sich auf eine Resolution des EU-Parlaments über die Preisexplosion bei den Lebensmitteln.

Um die Menschheit mit Bio-Produkten zu ernähren, müsste man die Anbaufläche mindestens verdoppeln. Die Zahl der Bauern, die auf gentechnisch verändertes Saatgut zurückgreifen, steige kontinuierlich. Diese Landwirte, rund 14 Millionen, bearbeiten etwa zehn Prozent der Anbaufläche weltweit. Nur Europa behaupte, auf gentechnisch veränderte Organismen (GMO) verzichten zu können, so Goebbels. Dabei werde Europas Viehbestand bereits mit Futter versorgt, das zu zwei Dritteln aus gentechnisch veränderten Kulturen aus Amerika besteht.