Weltbüchertag: von der Idee bis zum Buch

Weltbüchertag: von der Idee bis zum Buch
(Tageblatt/Fabrizio Pizzolante)

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Am Montag stellten die Verantwortlichen auf einer Pressekonferenz das Luxemburger Programm zum internationalen Tag des Buchs und der Autorenrechte am 23. April vor.

Bereits bei ihrer Gründung, gleich nach dem Zweiten Weltkrieg, hat sich die Unesco die Wahrung und Wertstellung des Buches auf ihre Fahne geschrieben. Nicht zuletzt deshalb gehört sie jetzt auch zu den Veranstaltern des Weltbüchertages am kommenden 23. April.

Zurückgeblättert

Den Todestag von zwei großen Schriftstellern, William Shakespeare und Miguel de Cervantes, hat die UNESCO 1995 zum Welttag des Buches erklärt. Sie hat sich dabei jedoch auch bei einem noch viel älteren Brauch aus Katalonien inspiriert. Dort schenken sich die Menschen bereits seit 70 Jahren am 23. April beim Kauf eines Buches eine Rose.

Das UNESCO-Programm für das Buch und das Lesen ist in vier Bereiche unterteilt:

– das Buch in der Erziehung und der friedlichen Zusammenarbeit;

– die Förderung der Autorenarbeit und der Schutz ihrer Rechte;

– die Herstellung und Verbreitung des Buches;

– die Ermutigung zum Lesen.

Das Projekt der Luxemburger Umsetzung des Welttags des Buches, den die Unesco vor genau 21 Jahren ausgerufen hat, entstand 2006 bei einem Drink auf der place d’Armes, im Laufe eines Gespräches zwischen der Direktorin der Nationalbibliothek Monique Kieffer und dem Buchhändler Fernand Ernster.

Vom Welttag zur Buch-Woche

Ein Jahr später ging es mit sechs Partnern los. Mittlerweile sind elf Organisationen an der Initiative beteiligt. Sie haben so viele Ideen und Initiativen ergriffen, dass aus dem Welttag des Buches eine Buch-Woche wurde, der sich neben den Bibliotheken und den Buchhändlern die Verleger, die Autoren, die Buchbinder und Archivare angeschlossen haben.

Gemeinsam setzen sie sich für die Wahrung und Ehrung des Buches ein. Und das ist eine in der modernen, schnellen, von bewegten Bildern und digitalen Nachrichten geprägten heutigen Welt kein einfaches Unterfangen. Die Hälfte der Franzosen kauft ein Buch pro Jahr, war dieser Tage in der französischen Presse zu lesen. Weltweit lesen die Menschen täglich durchschnittlich gerade mal sechs Minuten. Für Luxemburg gibt es überhaupt keine statistischen Erhebungen.

Verleger und Verteiler

„Von der Idee bis zum Buch“, lautet das diesjährige Thema der Weltbüchertage. Es wird auf vielfältige Art und Weise erzählen, wie eine Idee entwickelt, zu Papier gebracht, ausgebaut und illustriert wird, wie der Text ausgefeilt, Korrektur gelesen wird, wie das Werk verlegt, gedruckt und verkauft wird. Auf diese Weise wird die Arbeit sämtlicher Akteure aus der Welt des Buches gewürdigt.

Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Autorenrechten, die in der digitalen Welt mitunter vergessen, häufig auch missachtet werden.

Mit Lesungen, Schreibateliers, Wettbewerben, Tauschaktionen und Schenkungen (die Nationalbibliothek verschenkt ihre überzähligen Bücher) sowie mit musikalischen Lesungen wollen die Bibliotheken und Buchhandlungen an den sechs „Welttagen des Buches“ die Leseratten und Bücherfreunde anlocken und verwöhnen.

Auf den Verbraucher zugehen

Mit einer großen Ausstellung in der „Belle Etoile“ soll das Buch dieses Jahr aber auch auf den Verbraucher zugehen, um auf diese Weise die Anhänger der digitalen Kommunikation oder des bewegten Bildes für sich zu gewinnen. Weitere unübliche Leseplattformen sind der Märchenpark in Bettemburg, das „Casino – Forum d’Art contemporain“, das CNA in Düdelingen und die Bahnhöfe in Bettemburg, Ettelbrück, Mersch, Wasserbillig und Luxemburg.

Auch die Schulen haben sich der Aktion angeschlossen, die für die Schulklassen organisierten Ateliers waren im Handumdrehen ausgebucht. 18 Lyzeen des Landes sind ebenfalls dabei, sie werden sich mit der geschriebenen Presse beschäftigen, selbst Gedichte verfassen und über den Schutz der Autoren diskutieren.

Das genaue Programm der Buch-Woche ist zu finden auf www.liesen.lu.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie in der Tageblatt-Ausgabe vom 12. April (Print und E-paper).