Dienstag21. Oktober 2025

Demaart De Maart

Welche Zukunft für den „Chrëschtmaart“?

Welche Zukunft für den „Chrëschtmaart“?
(Tageblatt/Alain Rischard)

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LUXEMBURG - Am Freitag wurde der Weihnachtsmarkt auf der Place d’Armes eröffnet. Und es gab gleich eine Diskussion um die Zukunft des Weihnachtsmarkts.

Er wolle nicht, dass die Luxemburger zu den Weihnachtsmärkten nach Trier oder Straßburg fahren, weil es dort schöner ist, so Xavier Bettel, der ja bereits Mitte der Woche angekündigt hatte, dass man den Weihnachtsmarkt in Zukunft womöglich bis zum Knuedler ausdehnen werde.

Das stößt bei den Schaustellern auf wenig Gegenliebe. „Wenn dorthin das Gleiche kommen soll wie auf die Place d’Armes, dann brauchen wir das nicht“, so Roger Pelzer, Präsident der „Forrains“.

Platznot

Seit 1984 gibt es den „Chrëschtmaart“ in der Hauptstadt. Und der Anfang war schwer. Mittlerweile läuft der Weihnachtsmarkt aber ganz gut. Und er ist wichtig für die Schausteller, denn, so Pelzer, nach der Schobermesse gibt es bis Ostern nicht viel zu verdienen. „Was wollen sie überhaupt. Es funktioniert doch, es sind immer Leute hier. Wenn es nicht laufen würde, wäre ich der erste der sagt ‚O.k., lasst uns etwas anderes versuchen'“, so Pelzer. Auch dass die alte Krippe einer neuen weichen soll, findet Pelzer alles andere als erbaulich.

Auch Marc Weydert vom hauptstädtischen „Office des fêtes, foires et marchés“ hat kein Problem damit, den Weihnachtsmarkt so zu lassen, wie er ist. Er spricht aber auch von Weihnachtsmärkten in Straßburg, Paris, Nürnberg, Trier und Aachen und davon, dass er generell offen für Neues sei. „Aber wenn wir etwas Neues machen, dann muss das auch so gut sein, dass es 27 Jahre Bestand hat“, so Weydert. Die Märkte im Ausland hätten sich vergrößert. In Luxemburg sei man nach 30 Minuten mit dem Markt durch. Im Ausland könne man den ganzen Tag dort verbringen.

Erweiterung

Die Idee, auch den Luxemburger Weihnachtsmarkt zu vergrößern, gebe es schon länger. So soll auf dem Knuedler ein zentraler Anziehungspunkt geschaffen werden, z. B. ein Riesenrad oder eine Eislaufbahn. Drumherum könnten dann Stände aufgebaut werden, die allerdings ein anderes Angebot hätten, als jene auf der „Plëss“.

Auch der neue Bürgermeister Xavier Bettel findet den aktuellen Weihnachtsmarkt „sehr gut“. Allerdings, so bemängelt er, seien 80 Prozent der Chalets im Bereich Gastronomie tätig. „Das kann nicht alles sein“, so Bettel. Er würde sich u.a. mehr „Artisanat“ wünschen oder auch Stände mit Spezialitäten aus anderen Ländern. Jedes Jahr müsse man zahlreiche Schausteller ablehnen, weil man nicht genug Platz habe. Dass man sich gegen Änderungen stelle mit dem Argument „das war aber immer so“, vetrage er nicht, so Bettel, dem es darum geht, ein ergänzendes Angebot zu dem bestehenden zu schaffen.

Die Schausteller überzeugt das bisher nicht. Aber immerhin ging man am Freitag mit dem gegenseitigen Versprechen auseinander, sich weiterhin zu treffen und das Ganze zu bereden.