Weg mit den Hunden

Weg mit den Hunden
(AFP/Johannes Eisele)

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Die Regierung des Distrikts Dayang New in der ostchinesischen Stadt Jinan forderte die Besitzer auf, ihre Vierbeiner abzugeben. Andernfalls komme sie und töte die Tiere vor Ort.

Mit äußerst rabiaten Methoden will ein chinesischer Stadtbezirk gegen die Haltung von Hunden vorgehen. Den Besitzern die ihre Tiere nicht abgeben wollen, droht die Regierung mit der Tötung der Hunde. Als Grund wird unter anderem die öffentliche Sauberkeit angeführt – und dass jeder ein «normales Leben» führen könne. In der Bezirksregierung war am Freitag kein Kommentar zu dem Vorhaben zu bekommen.

In China ist die Haltung von Hunden streng kontrolliert, und wiederholt kam es nach Tollwutausbrüchen zu Massentötungen. Dennoch erscheint vielen die jetzt angekündigte Maßnahme als extrem, auch weil sie Hunde betrifft, die bereits registriert sind. Ein Mitarbeiter der Bezirksregierung sagte dazu in einem TV-Interview, die Order spiegele den Willen der Mehrheit der rund 1000 Einwohner des Distrikts wider.

Tollwut in China

«Hunde hinterlassen überall ihren Kot und belästigen Leute», sagte der Mann, der anonym bleiben wollte. «Viele Leute beschwerten sich darüber, also erließen wir diese Anordnung, um einen Konflikt zu vermeiden.» An Tollwut sterben jährlich etwa 2000 Chinesen.

Das geplante rabiate Vorgehen der Bezirksregierung legt noch ein anderes Problem offen: In China mangelt es an klaren Regeln, wie sich Hundehalter in der Öffentlichkeit zu verhalten haben. So gibt es etwa keine Strafen für diejenigen, die den Kot ihrer Tiere nicht entfernen. Während der ersten Jahrzehnte der kommunistischen Herrschaft galt der Besitz von Hunden als «bourgeois» und Verschwendung anderweitig dringend benötigter Ressourcen. In den zurückliegenden 20 Jahren stieg die Zahl der Hundehalter aber stark an.

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