Freitag24. Oktober 2025

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Weder Ries noch Reinig

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Colonel Nico Ries will Chef der Luxemburger Armee bleiben. Vorschläge, um ehrenhaft zurückzutreten, lehnt er ab.

Die Frage, wer denn nun Chef der Luxemburger Armee ist, wurde auch am Dienstag nicht geklärt. Verteidigungsminister Jean-Marie Halsdorf (CSV) bestätigte tageblatt.lu am Dienstagnachmittag, dass Colonel Nico Ries keinen der Vorschläge angenommen habe. Das vom Minister unterbreitete Abmachung bestand darin, den Colonel Ries retroaktiv wieder zum Chef der Armee zu ernennen und ihm den Generalstitel anzuerkennen. Am 1. Februar wäre Nico Ries dann seinem Alter entsprechend „in Rente gegangen“. Des weiteren schlug Halsdorf vor, Ries ab dem 1. Februar für die Dauer von zwei Jahren mit der Planung von Militäreinsätzen zu beauftragen. Dies wäre vereinbar mit seiner offiziellen Pensionierung als Armeechef gewesen.

Durch die Ablehnung des Arrangements wird die offizielle Rollenaufteilung so bleiben wie sie war: Nico Ries bleibt wie 2008 beschlossen, mit Planungsarbeiten betraut, Gaston Reinig Chef der Armee. Bis die Sachelage jedoch vollständig geklärt ist, werden Ries und Reinig auf unbestimmte Zeit beurlaubt. Der stellvertretende Generalstabschef Alain Duschène übernimmt vorerst die Rolle des Armeekommandanten. Am frühen Nachmittag hatte Jean-Marie Halsdorf den zuständigen Parlamentsausschuss über die Entscheidung von Colonel Ries informiert.

Eine verfahrene Lage

Das Treffen zwischen Jean-Marie Halsdorf (CSV)und Colonel Nico Ries am Montagmorgen sollte Aufschluss über die zukünftige Handhabung in der Affäre um den früheren Armeechef Nico Ries geben. Der Verteidigungsminister sagte am Montag gegenüber tageblatt.lu, er habe dem Colonel einen Vorschlag unterbreitet, den er bis Dienstag annehmen könne.

Grund fürs Treffen am Montag war die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs, den großherzoglichen Erlass über die Versetzung von Colonel Ries von der Armeespitze auf einen Planungsjob im Außenministerium zu annullieren. Gleichzeitig war auch die Ernennung des aktuellen Armeekommandanten Gaston Reinig annulliert worden.

Win-win-Situation

Es ginge darum, so der Minister gegenüber tageblatt.lu, eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten und vor allem für die Armee selbst herbeizuführen, bzw. zu bewahren. Sein Vorgänger Jean-Louis Schiltz hatte beschlossen, Colonel Nico Ries als Chef der Armee abzulösen. Ihm sei der Posten eines „Planificateur“ für Auslandseinsätze der Armee anvertraut worden. Halsdorf betonte weiter, diese Stelle sei, kein Abstellgleis und gar nicht abwertend für Ries.

Am 11. Januar war 2008 war der damalige Luxemburger Armeechef Nico Ries seines Amtes enthoben und mit anderen Aufgaben betraut worden. Gleichzeitig wurde Colonel Gaston Reinig zum neuen Armeechef genannt. Eine Entscheidung, die Ries nicht akzeptieren wollte. Nachdem er beim Verwaltungsgericht in erster Instanz abgewiesen worden war, sollte er in Berufung gehen und dort zu seinem Recht kommen.