Donnerstag6. November 2025

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Warten aufs Geld

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(dpa)

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Seit Monaten warten zahlreiche Physiotherapeuten in Luxemburg auf ihr Geld von der Gesundheitskasse. Schuld hat ein neues Abrechnungssystem. Der zuständige Minister begründet. Die Betroffenen sind sauer.

Ende des vergangenen Jahres wurde zwischen der Gesundheitskasse (CNS) und der „Association luxembourgeoise des kinésithérapeutes“ (ALK) eine neue Konvention verabschiedet, die bereits am 1. Januar 2017 in Kraft trat. Die rund 1.000 Kinesitherapeuten, die in Luxemburg praktizieren, mussten sich, was die Anträge betreffend Drittzahlersystem („tiers payant“) anbelangt, sehr kurzfristig umstellen (anderes Betriebssystem, andere Erfassung, andere Formulare, usw.).

Bei der CNS scheint man aber massive Probleme mit diesen Änderungen zu haben, zum Leidwesen der Kinesitherapeuten. Diese warten nämlich nun bereits seit drei Monaten auf ihre Bezahlungen durch die CNS. Vor 14 Tagen schrieb die ALK Folgendes an ihre Mitglieder: „Nous regrettons que, dû à des problèmes techniques entraînant un retard inadmissible quant à la liquidation du tiers payant de la part du CNS, vous êtes nombreux à vous trouver dans une situation financière précaire. (…) La CNS accepte la proposition de l’ALK de payer des avances pour les kinésithérapeutes en difficultés financières.“

Minister antwortet

Die CSV-Abgeordnete Martine Hansen wollte in einer parlamentarischen Frage von Sozialminister Romain Schneider (LSAP) wissen, ob die Schilderung des Falls (Link) der Realität entspricht und wenn ja, wie er gedenke, dieses Problem zu lösen.

Minister Schneider geht in seiner Antwort vom 7. April nicht auf die eigentlichen Fragen der Abgeordneten ein, sondern erläutert einmal mehr nur die Konvention zwischen der CNS und der ALK. Er spricht sich zudem gegen die von der ALK erwähnten Anzahlungen der CNS an die Kinesitherapeuten aus, da ein solches Vorgehen nicht in der erwähnten Konvention vorgesehen sei.

Warten aufs Geld

Abgesehen davon, dass die Abrechnungen der Kinesitherapeuten der Monate Januar, Februar und März bis heute noch immer nicht von der CNS beglichen wurden (Anm.d.Red.: die Konvention sieht in Ausnahmefällen eine maximale Wartezeit von bis zu zwei Monaten vor), haut die CNS in der Antwort des Ministers noch einen raus: „On est d’avis que les masseurs-kinésithérapeutes ont plutôt l’impression d’une tardiveté des paiements …“

Diese Aussage ruft bei den Betroffenen keine Begeisterung hervor, ganz im Gegenteil. „Nach alledem, was gesagt, geschrieben und uns versprochen wurde, kann ich eine solche Aussage lediglich als Frechheit gegenüber unserem gesamten Berufsstand aufnehmen“, so ein Betroffener.