Donnerstag27. November 2025

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Verdächtiger ist kein „Killer von Brabant“

Verdächtiger ist kein „Killer von Brabant“
(Polizei Belgien)

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Mitte Mai wurde Jean-Marie Tinck verhaftet. Er brüstete sich damit ein Mitglied der "Killer von Brabant" gewesen zu sein. Ein DNA-Test sagt jetzt aber was ganz anderes.

Rückschlag bei den Ermittlungen zu den brutalen Morden der „Killer von Brabant“. Der in Untersuchungshaft sitzende Jean-Marie Tinck gehörte wohl nicht zu der Bande. Das ergab ein DNA-Abgleich, so die Staatsanwaltschaft von Charleroi gegenüber belgischen Medien. Der 67-Jährige hatte sich gegenüber Bekannten in Frankreich als Mitglied der Bande geoutet. Kurz darauf erfolgte die Verhaftung. Tinck stand seit 1997 im Verdacht ein Mitglied der „Tueurs du Brabant“ zu sein. Er wurde auf einem Phantombild von mehreren Zeugen erkannt. Auch damals brachte ein DNA-Test kein Beweis für seine Mitgliedschaft.

Es sei schon ein Rückschlag für die Ermittlungen, sagt der zuständige Staatsanwalt von Charleroi, Christian de Valkeneer, in der Zeitung „Het Laatste Nieuws“. Die Ermittler wollen die Spur Tinck aber nicht fallen lassen. Aussagen des Verdächtigen hätten die Experten stutzig gemacht, heißt es. Der Mann habe seine Aussagen immer wieder korrigiert und habe auch kleine Teilaspekte zugegeben, so Staatsanwalt de Valkeneer weiter. Die Untersuchungshaft des Mann soll darum verlängert werden.

Blutige Taten

Viel Zeit bleibt den Ermittlern allerdings nicht. Im November 2015 verjährt die Mordserie. Die Justiz versucht bis dahin die Verjährungsfrist zu verlängern.

Der Begriff „Tueurs du Brabant“ bezeichnet eine Serie von blutigen Raubüberfällen in den Jahren 1982 bis 1985, bei denen die Täter extrem gewalttätig vorgegangen waren. 28 Personen starben dabei. Die Täter überfielen Waffengeschäfte, Supermärkte, ein Restaurant und einen Schmuckwarenhändler. Allein am 27. September 1985 starben beim Überfall von zwei Supermärkten acht Personen. Am 9. November desselben Jahren wurden acht weitere Unbeteiligte Opfer der Bande.