Vater schändete 40 Jahre lang seine Töchter

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Ein neuer Fritzl-Fall erschüttert derzeit ganz Österreich: Ein 80 Jahre alter Mann soll mehr als 40 Jahre lang seine beiden Töchter gefangen gehalten, sexuell missbraucht und körperlich misshandelt haben.

Rund drei Jahre nach dem Fall Josef Fritzl erschüttert erneut ein Missbrauchsskandal ungeheuren Ausmasses Österreich. Im oberösterreichischen Braunau direkt an der Grenze zu Niederbayern soll ein 80 Jahre alter Mann mehr als 40 Jahre lang seine beiden Töchter gefangen gehalten, sexuell missbraucht und körperlich misshandelt haben, wie die Polizei am Donnerstag in Linz mitteilte. Der Skandal kam an die Öffentlichkeit, weil der Mann nach einem Sturz Hilfe von außen benötigte.
Die Taten sollen seit 1970 geschehen sein.

Jahrzehntelang hätten der Vater und die Töchter gemeinsam nur ein Zimmer bewohnt, berichtete die Polizei. Die beiden mittlerweile 53 und 45 Jahre alten Töchter hätten auf einer kleinen Holzbank in der Küche schlafen müssen. Der Vater habe ihnen wiederholt mit Waffen gedroht, sie umzubringen. Die Ehefrau des Mannes, die nach Angaben der Töchter ebenfalls missbraucht und misshandelt worden war, sei bereits 2008 verstorben.

Aufgeflogen durch Zufall

Die jahrzehntelangen Vergewaltigungen und die soziale Isolation sind an den beiden Opfern nicht spurlos vorübergegangen. Beide Frauen seien «geistig ziemlich zurückgeblieben», sagte ein Polizeisprecher weiter. Sie hätten zudem lediglich die Volks- und Sonderschule besucht. Sie würden nun in einer sozialen Einrichtung betreut. Der Tatverdächtige werde ebenfalls abgeschirmt und medizinisch versorgt. Er sei zwar nicht mobil, für sein Alter aber geistig rege. Der Mann sei zunächst zur Behandlung in ein Spital gebracht worden, später kam er in ein Pflegeheim von Braunau. Der Mann habe bei der Einvernahmen alles abgestritten, sagte der Polizeikommandant.

Bekannt wurde der Missbrauchsfall nun offenbar nur durch Zufall. Als der Vater seine ältere Tochter Anfang Mai 2011 erneut vergewaltigen wollte, setzte die sich zur Wehr, wie die Polizei berichtete. Sie habe ihn zurückgestossen, sodass er gestürzt sei. Ohne fremde Hilfe habe er nicht mehr aufstehen und auch selbst keine Hilfe herbeirufen können. Seine beiden Töchter hätten ihm aufgrund der jahrelangen Misshandlungen keine Hilfe geleistet. Erst eine Sozialarbeiterin fand ihn zwei Tage später bei einem Routinebesuch vor. Sie habe die ärztliche Versorgung veranlasst, teilten die Beamten mit.

2008 hatte der Missbrauchsskandal um den Österreicher Josef Fritzl für Entsetzen gesorgt. Der Mann hatte 24 Jahre lang seine Tochter nicht nur in einem Keller gefangen gehalten und sexuell missbraucht, sondern auch sieben Kinder mit ihr gezeugt. Er wurde inzwischen zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt und nach dem Urteil in eine geschlossene Anstalt eingewiesen.