Van Rompuy: Mehr Frauen in Führungsjobs

Van Rompuy: Mehr Frauen in Führungsjobs
(AP)

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EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy hat Sorgen vor einer dauerhaft männlich dominierten Europapolitik beschwichtigt und will künftig mehr Frauen in wichtige Führungspositionen hieven.

Vor dem EU-Gipfel vorige Woche habe er einen flammenden Appell an die Staats- und Regierungschefs der Union gerichtet, „weibliche Kandidatinnen für freie Stellen auf europäischer Ebene auszusuchen und vorzuschlagen“, sagte der Belgier am Dienstag vor den Abgeordneten des Europäischen Parlaments in Straßburg. Dies sei besonders nötig im Wirtschafts- und Finanzsektor, „wo Frauen eklatant unterrepräsentiert sind“.

Damit reagierte Rompuy auf den Streit um die geplante Berufung des luxemburgischen Notenbankchefs Yves Mersch in das Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB). Am Vorabend hatte der Wirtschafts- und Finanzausschuss des EU-Parlaments den Aufstieg Merschs in die EZB-Führungsetage abgelehnt – obwohl an dessen fachlicher Kompetenz kaum Zweifel bestehen. Damit protestierten die Volksvertreter gegen die absehbar rein männliche Zusammensetzung des mächtigen Gremiums bis zur nächsten turnusgemäßen Nachbesetzung im Jahr 2018. Ihr „Nein“ bezeichnete Rompuy als „verständlichen Ausdruck der Sorge, dass noch viel erreicht werden muss, vor allem in der EZB“.

Mit Blick auf die abschließende Entscheidung des Plenums am Donnerstag bat der Gipfelchef darum, nach seinem Bekenntnis zu mehr Gleichberechtigung von Frauen und Männern nunmehr allein die Qualifikation von Mersch als Kriterium heranzuziehen. Das Votum der Abgeordneten hat allerdings ohnehin keinen bindenden Charakter.