Samstag8. November 2025

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USA versprechen neues Hilfspaket

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Auf ihrem Überraschungsbesuch in Tripolis hat Außenministerin Clinton der neuen Führung die Unterstützung der US-Regierung zugesichert. Derweil haben die Streitkräfte eine Großoffensive auf Sirte gestartet.

US-Außenministerin Hillary Clinton hat am Dienstag erstmals seit dem Sturz von Ex-Machthaber Muammar al- Gaddafi unangekündigt Libyen besucht. Sie ist das erste hochrangige Mitglied der Washingtoner Regierung seit dem Machtwechsel. Die Politikerin bekräftigte die Unterstützung der USA für die neue Führung.

Wie US-Medien weiter ausführten, hat Clinton die schon seit längerem bekannte Zusage in Höhe von 135 Millionen Dollar nur unwesentlich aufgestockt. Diese erstrecke sich auf medizinische Hilfe und auch militärische Ausrüstungen, aber nicht auf Waffen.

Gaddafi töten oder gefangen nehmen

40 Millionen Dollar seien für die Suche nach tragbaren Boden-Luft- Raketen vorgesehen, die im Umsturzchaos aus Gaddafis Arsenalen verschwanden. Nach Ansicht von Experten stellen sie eine Gefahr für die internationale Luftfahrt dar, insofern sie Terroristen in die Hände fallen.

Die USA wollten, dass der frühere Diktator Gaddafi getötet oder gefangen genommen werde, sagte die Außenministerin in ungewöhnlich deutlichen Worten. Bislang hatten die USA es vermieden, zu sagen, dass der ehemalige Machthaber getötet werden sollte.

100 Leichen entdeckt

Die Milizen des libyschen Übergangsrates entdeckten nach eigenen Angaben in einem Spital der von ihnen eroberten Gaddafi-Hochburg Bani Walid angeblich rund 100 Leichen. Bei den Getöteten handle es sich vermutlich um Kämpfer des Übergangsrates, meldete die libysche Nachrichtenwebsite „Qurayna al-Jadida“ am Dienstag.

Anhänger des seit seiner Vertreibung aus Tripolis im August untergetauchten Gaddafi verschanzen sich nur noch in einzelnen Wohnvierteln von Bani Walid und von Gaddafis Heimatstadt Sirte.

Nach eigenen Angaben haben die libyschen Streitkräfte am Abend eine Grossoffensive auf Sirte, gestartet. Etwa 1.000 Soldaten drangen von Osten her in die Stadt ein, wie die Streitkräfte mitteilten. Sirte ist die letzte Bastion des alten Regimes, nachdem der Übergangsrat am Montag die Eroberung der früheren Gaddafi-Hochburg Bani Walid südöstlich der Hauptstadt Tripolis gemeldet hatte. Die neue Führung des Landes will Libyen erst nach einer Eroberung von Sirte offiziell für befreit erklären.

Gaddafi angeblich noch in Libyen

Der Chef der Übergangsregierung, Mahmud Dschibril, sagte in einem Interview der Zeitung „Al-Sharq Al-Awsat“ (Dienstagsausgabe), Gaddafi halte sich immer noch in Libyen auf und habe noch nicht aufgegeben.

Sein Plan sei es, entweder einen „islamischen Staat“ im Süden Libyens auszurufen oder den neuen libyschen Staat zu destabilisieren, indem er Zwietracht unter den verschiedenen Stämmen und politischen Strömungen säe.