Selbst hartgesottenen Verbrechensbekämpfern stehen bei dieser Geschichte die Haare zu Berge: In Philadelphia (US- Bundesstaat Pennsylvania) soll ein Arzt sieben Babys grausam mit einer Schere getötet haben. In seinem «Haus des Horrors» hatte der 69-Jährige über Jahrzehnte illegale Spätabtreibungen vorgenommen. Am Mittwoch wurde er nach einem Bericht der Zeitung „The Inquirer“ wegen achtfachen Mordes angeklagt – an den Babys und einer Patientin, die während der Prozedur an einer Überdosis von Betäubungsmitteln starb.
In seiner Schreckenspraxis soll der Arzt vor allem die ungewollten Schwangerschaften von Immigrantinnen und mittellosen Frauen beendet haben – teils erst im siebten oder achten Monat. Neugeborene seien auf bestialische Weise getötet worden, zitiert die Zeitung aus einem Bericht der Bezirksstaatsanwaltschaft. „Er hat ihnen mit einer Schere in den Nacken geschnitten und das Rückenmark durchtrennt“, schilderte Anklagevertreter Seth Williams.
Purer Zufall
Neben dem Abtreibungsarzt, der keine gynäkologische Ausbildung besitzt, sitzen auch vier seiner ungelernten Mitarbeiter wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Fünf weitere Angestellte wurden wegen Missbrauchs von Drogen und Betäubungsmitteln festgenommen, darunter eine 15-jährige Schülerin.
Wie es überhaupt soweit kommen konnte, beschäftigt nun Behörden und Staatsanwaltschaft. Dem 261 Seiten langen Bericht der Staatsanwaltschaft zufolge war die Praxis trotz Verdachtsmomenten seit 18 Jahren nicht mehr inspiziert worden. Erst durch Zufall hatte die Polizei bei einer Drogenrazzia vor einem Jahr die schrecklichen Machenschaften entdeckt.
De Maart

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