Donnerstag6. November 2025

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Unbekannter Giftmischer schlägt erneut zu

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Auf Berliner Weihnachtsmärkten sind in den vergangenen Tagen zehn Menschen Opfer mysteriöser Giftattacken geworden. Sie erkrankten jeweils, nachdem ihnen ein Unbekannter Schnapsfläschchen zu trinken angeboten hatte.

Nachdem die Serie schon in der vorigen Woche Schlagzeilen gemacht hatte, meldete sich nach Angaben der Polizei am Sonntag eine 31-Jährige, die zusammen mit ihrem Begleiter mit Schnapsfläschchen vergiftet worden sei. Zuvor hatten schon sechs andere Frauen und zwei Männer auf den Weihnachtsmärkten am Opernpalais, am Alexanderplatz und am Breitscheidplatz vergiftete Getränke angenommen.

Einige der Betroffenen wurden im Krankenhaus behandelt. Die Polizei hat bislang keine Spur von dem Giftmischer.

Zehn Opfer

Die Zahl der auf Berliner Weihnachtsmärkten vergifteten Menschen ist auf zehn gestiegen. Nach den Fällen auf den Märkten am Breitscheid- und Alexanderplatz sowie auf dem „Nostalgischen Weihnachtsmarkt“ am Opernpalais wurde am Samstagabend eine 15-Jährige auf dem Weihnachtsmarkt am Einkaufszentrum Alexa vergiftet. Sie hatte einen Schnaps aus einem Pappbecher getrunken, den ihr ein Mann angeboten hatte und sich danach übergeben müssen, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte. Ob es sich um denselben Täter handelte, ist aber noch unklar.

Laut Polizei war das Mädchen mit einer Freundin unterwegs, als ein Unbekannter im Weihnachtsmannkostüm ihnen zwei Pappbecher gab und sie zum Trinken aufforderte. Während die Freundin verzichtete, nahm die 15-Jährige zwei oder drei Schlucke. Anschließend litt sie unter Übelkeit und musste sich auf dem Heimweg mehrfach übergeben.

Als sie zu Hause ihrem Freund von dem Vorfall erzählte, alarmierte dieser den Angaben zufolge die Polizei. Im Gegensatz zu seiner Freundin hatte er von den Fällen in den vergangenen Woche gehört. Im Krankenhaus wurde das Mädchen untersucht. Nach Angaben des Polizeisprechers stellten die Ärzte fest, dass dem Alkohol „etwas beigemischt“ war. Um welche Substanz es sich handelte, sei noch unklar.

Gleicher Mann?

Ebenso ungewiss sei, ob es sich um den gleichen Mann handelte, der in der vergangenen Woche auf den Weihnachtsmärkten sein Unwesen trieb, fügte der Sprecher hinzu. Bei den bisherigen Fällen sei der vergiftete Schnaps nicht in Pappbechern, sondern in kleinen Fläschchen angeboten worden. Außerdem war der Verdächtige bislang nicht als Weihnachtsmann verkleidet aufgetreten. Auch habe er den Mädchen auf dem Weihnachtsmarkt am Alexa auch nicht – wie bei den ersten Fällen – von der Geburt seiner Tochter erzählt.

Wegen des Kostüms habe das jüngste Opfer keine detaillierte Personenbeschreibung abgegeben können, sagte der Sprecher. Die anderen vergifteten Personen hatten einstimmig von einem etwa 1,80 Meter großen Mann berichtet, der kurze dunkelblonde Haare haben und Hochdeutsch sprechen soll. Ein Pärchen, das auf dem Markt am Opernpalais vergiftet wurde, berichtete zudem von einem dunklen Rucksack und beschrieb das Gesicht des Mannes als rundlich. Bislang fehlt von ihm jede Spur.