Am Dienstag kamen die Bauernverbände sowie das Landwirtschafts- und Umweltministerium unter dem Vorsitz von Premierminister Xavier Bettel zu den zweiten „Assises agricoles“ zusammen.
Es ist bereits die zweite Zusammenkunft dieser Art. Bei der ersten Sitzung, betonte Xavier Bettel hätten die Bauernverbände ihre Anliegen vorgetragen. Bei der zweiten Runde sei es um Lösungsansätze gegangen.
Balance
Bei der Zusammenkunft ging es Bettel zufolge darum, über bestimmte Punkte und auch Problempunkte zu sprechen, die es zurzeit im landwirtschaftlichen Sektor gebe. Vor allem auch hinsichtlich des Gleichgewichts zwischen Landwirtschaft und Umweltschutz.
„Es sei wichtig die Rolle und die Wichtigkeit der Bauern anzuerkennen,“ betont Bettel. Der Landwirtschaftsminister Fernand Etgen sagt, dass der landwirtschaftliche Sektor unter Druck stehe und daher Lösungen gefunden werden müssten.
Bio
Die Umweltministerin Carole Dieschbourg sowie der Staatsminister Camille Gira machten während der Sitzung ihrerseits auf die umweltpolitischen Herausforderungen aufmerksam, die sich im Natur- und Wasserbereich in Zusammenhang mit der Landwirtschaft stellen.
Ein wichtiger Punkt der Zusammenkunft war das Thema Biobauern. Es sei wichtig hier keine Konflikte zwischen Biobauern und konventionellen Bauern zu schüren, so Bettel. Allerdings wolle die Regierung die Umstellung von konventionellen Betrieben hin zu biologisch ausgerichteten Landwirtschaft verstärkt fördern.
Lösungen
Aus diesem Grund erklärt Etgen, werde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die unter der Leitung des Landwirtschaftsministeriums stehe. Diese Arbeitsgruppe werde, Etgen zufolge, einen Aktionsplan ausarbeiten der solche Umstellungen fördern wird.
Weitere Punkte über die gesprochen wurden waren einerseits der Landverbrauch, der zwischen 2011 und 2015 zurückgegangen ist. Hier unterbreitete die Regierung den Akteuren Lösungsansätze. Zu diesen Ansätzen gehört unter anderem die aktive Arbeit an einer Neuauflage des „Plan sectoriel“, in diesem würden dann bis 2030 jährlich etwa 50 Hektar als Kompensationsfläche anfallen.
Schutzgebiete
Auch bezüglich des staatlichen Vorkaufsrechts in ausgewiesenen Natur- und Landwirtschaftsschutzzonen möchte die Regierung entgegenkommen. So soll das Vorkaufsrecht drastisch zurückgeführt werden.
Andererseits wurde bei der Sitzung darüber gesprochen, dass im Naturschutzbereich auf eine aktive und enge Kooperation mit den Landwirten gesetzt werde. Hier ging es vor allem um Bauern in zwei Kategorien von Schutzgebieten, den Trinkwasserschutzgebieten und den Natura 2000-Gebieten.
„Helikopterspritzen“
In den Trinkwasserschutzgebieten sowie in den Natura 2000-Gebieten sollen die Landwirte eine Entschädigung des Ministeriums erhalten, für ihre Einschränkung des Dünge- und Pflanzenschutzmittelgebrauchs. Bettel zufolge, soll diese Entschädigung nicht als „Subside“ gelten.
Ein weiteres Thema war das „Helikopterspritzen“ über den Weinbergen. Hier erklärten die Winzer, dass es kompliziert sei dies mit Traktoren zu verrichten, daher würde der Helikopter ein wichtiges Hilfsmittel bleiben. „In einer Studie wird nun der Einfluss auf die Umwelt festgestellt werden“, erläutert Bettel. Daraufhin werde ein Spritzperimeter in einem neuen großherzoglichen Reglement festgehalten werden.
De Maart

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