Über den Sinn eines Referendums

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Am Donnerstag ist die Tageblatt-Vortragsreihe zum Referendum mit einem entsprechenden Themenabend gestartet. Ehrengast war der Schweizer Journalist Daniel Binswanger.

Vor- und Nachteile der Methode Referendum; wer könnte dies besser erläutern als ein Schweizer. Am Donnerstagabend fand in der Abtei Neumünster die Premiere eines Konferenzzyklus statt, der mit dem eidgenössischen Journalisten Daniel Binswanger startete. Die Konferenz war gut besucht. U.a. waren Kammerpräsident Di Bartolomeo, zwei frühere und ein aktueller Wirtschaftsminister (Grethen, Goebbels, Schneider), Vertreter von Gewerkschaften und Arbeitgebern, Diplomaten und interessierte Bürger gekommen.

Die Generaldirektorin der Editpress-Gruppe, Danièle Fonck, begrüßte die Gäste und unterstrich, die Konferenz sei die erste eines Zyklus, der sich in die Philosophie des überarbeiteten Tageblatt einreihe. Im Herbst werden Dr. Donsbach (Universität Dresden) und Professor Gilles Keppel („Institut national des sciences politiques, Paris“) weitere Tageblatt-Konferenzen halten.


Daniel Binswanger – Teil 1 par editpress

Seit Mitte Oktober 2014 setze die Zeitung, das Flagschiff der Editpress-Gruppe, konsequent auf Qualität, was u.a. durch das tägliche Premium-Heft verdeutlicht werde. Exzellenz sei die Referenz der Zeitung, so Danièle Fonck. Die öffentliche Mission werde durch Diversifizierung der journalistischen Beiträge erreicht. Sie stellte anschließend Daniel Binswanger vor. Der Journalist des Schweizer Tagesanzeiger, Autor einer wöchentlichen philosophischen Chronik im Tamedia-Produkt Das Magazin, studierte in Paris, London und Berlin und moderiert die Salongespräche am Neumarkt-Theater.

Methode Referendum

Laut Tagesanzeiger ist Binswanger auf Platz 4 der intelligentesten Schweizer. Er entwickelte gestern ausführlich seine Ideen zum Thema Referendum. Moderiert wurde der Abend von Tageblatt-Journalistin Michèle Vallenthini.

Binswanger beschrieb die direkte Demokratie am Beispiel Schweiz und ging ausführlich auf Vor- und Nachteile der Methode Referendum ein, wobei die Tatsache spannend scheint, dass allein schon die Möglichkeit zur Mitsprache in direktem Zusammenhang mit dem Wohlbefinden eines Volkes steht. Gefahren gibt es aber auch: So kommen in der Schweiz immer wieder populistische Fragen auf, die u.a. zum Aufschwung der SVP (Schweizer Volkspartei) beigetragen haben. Diese Entwicklung, mit inflationären Befragungen, die von Binswanger durchaus kritisch kommentiert wurde, begann Anfang der 90er Jahre mit dem Volksentscheid über den Verbleib der Schweiz im Europäischen Wirtschaftsraum. Auch die Rolle, die Geld in der Beeinflussung der jeweiligen Befragungen und Entscheide mittlerweile spielt, ist ein eher gefährlicher Aspekt des Schweizer Modells, das längst nicht so urdemokratisch ist, wie es scheint.


Daniel Binswanger – Teil 2 par editpress

Auch wenn Luxemburg und die Schweiz und insbesondere die Referendumskultur in beiden Staaten sich grundsätzlich unterscheiden, so waren die Denkanstöße, die Binswanger am Donnerstag lieferte, durchaus wertvoll und nützlich. Die Veranstaltung klang mit einem Empfang aus.