Sonntag9. November 2025

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Türkei genehmigte CIA-Flüge?

Türkei genehmigte CIA-Flüge?
(AP)

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Vertrauliche US-Depeschen, die von Wikileaks öffentlich gemacht wurden, zeigen, dass die Türkei die umstrittenen CIA-Gefangenentransporte von 2002 bis 2006 genehmigt hatte.

Das geht aus einer Wikileaks-Depesche der US-Botschaft in Ankara aus dem Jahr 2006 hervor, die der Zeitung „Die Welt“ (Montagausgabe) zugänglich gemacht wurde. Dem Bericht zufolge galt die Genehmigung für Zwischenlandungen solcher Flüge zum Auftanken und wurde erst im Februar 2006 wieder zurückgezogen. Zuvor waren die Flüge öffentlich bekannt geworden, was zu Ermittlungen des Europarates geführt hatte.

In einer als „Secret/Noforn“ (geheim, ausländische Staatsbürger dürfen keinen Zugang zum Material erhalten) klassifizierten Depesche der US-Botschaft in Ankara vom Juni 2006 heißt es: „Das türkische Militär hatte uns erlaubt, Incirlik seit 2002 als Auftankstopp für Gefangenentransportoperationen der Operation ‚Fundamental Justice‘ zu benutzen, zog diese Genehmigung jedoch im Februar dieses Jahres zurück.“

Verwicklung immer dementiert

Verfasser der Depesche sei der Zeitung zufolge der damalige US-Botschafter Wilson, Adressat „Gen. Schwartz“ – wahrscheinlich der heutige Generalstabschef der Luftwaffe, Norton A. Schwartz, von 2005 bis 2008 Chef des US Transportation Command.
Die türkische Regierung hatte eine Verwicklung in die CIA-Flüge damals dementiert. Nie habe man an solchen CIA-Aktivitäten teilgenommen, zitiert die Zeitung die damalige Erklärung des Regierungssprechers.