Trump-Berater wollte CIA-Informationen

Trump-Berater wollte CIA-Informationen
(AP/Carolyn Kaster)

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Ein Berater Trumps soll bei der Obama-Regierung CIA-Informationen über Russlands Botschafter in den USA verlangt haben.

Ein Mitglied des Trump-Teams hat vor Beginn der Flynn-Affäre bei der Obama-Regierung vertrauliche CIA-Informationen über den russischen Botschafter in den USA, Sergej Kisljak, angefragt. Das geht aus Gesprächen hervor, die Vertreter der jetzigen Regierung und der Vorgängerregierung anonym mit der Nachrichtenagentur AP führten.

Im November soll Marshall Billingslea – ein Ex-Mitarbeiter beim Pentagon und bei der Nato – demnach für seinen damaligen Chef Michael Flynn Details über Kisljak angefragt haben. Flynn war zu dem Zeitpunkt vom gewählten US-Präsidenten Donald Trump als Sicherheitsberater nominiert worden.

Billingslea habe gewusst, dass Flynn mit Kisljak sprechen würde, berichten Ex-Regierungsvertreter von Barack Obama. Der Berater habe aber besorgt gewirkt, dass Flynn womöglich nicht voll verstanden habe, mit wem er rede – jemandem, der laut Gerüchten Verbindungen zu russischen Geheimdiensten pflegte.

Billingsleas Anfrage könnte im Weißen Haus vermutlich ein wachsendes Misstrauen gegenüber Trump und seinen Beziehungen zum Kreml ausgelöst haben. Berater von Obama informierten Trumps Team erst verspätet über Sanktionen, die Ende Dezember wegen der mutmaßlichen Einflussnahme auf den Wahlkampf gegen Russland verhängt wurden.

Flynn war Mitte Februar von seinem Posten zurückgetreten, nachdem bekannt wurde, dass er noch vor der Amtsübernahme Trumps mit dem russischen Botschafter gesprochen hatte. Flynn hatte unter anderem Vizepräsident Mike Pence über die Gespräche im Unklaren gelassen.

Im Zuge der mutmaßlichen Einmischung Moskaus in die US-Präsidentschaftswahl wird die Rolle des Weißen Hauses unter Obama am Montag noch genauer unter die Lupe genommen. Die frühere stellvertretende Justizministerin Sally Yates und der frühere Geheimdienstdirektor James Clapper werden im Justizausschuss des US-Senats befragt.

Insgesamt überprüfen drei Ausschüsse im Kongress mögliche Verbindungen von Trumps Verbündeten nach Russland.
Trump selbst hat gesagt, er pflege keine unlauteren Beziehungen zu Moskau. Außerdem sei ihm auch nicht bekannt, dass seine Berater in den Fall verwickelt seien. Die FBI-Ermittlungen zu der mutmaßlichen russischen Einflussnahme auf den US-Wahlkampf verurteilte er: Die Demokraten kämen lediglich nicht über ihre Wahlniederlage hinweg.

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