In einem dramatischen Appell aus dem Gefängnis hat sich die ukrainische Oppositionsführerin Julia Timoschenko für ein Assoziierungsabkommen der Ex-Sowjetrepublik mit der EU ausgesprochen.
Die ehemalige Regierungschefin der Ukraine, Julia Timoschenko, ist wegen Amstmissbrauch zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. (Tageblatt/Efrem Lukatsky)
Nach dem Urteilspruch ein Abschiedskuss für Tochter Yevgenia. (dapd/Sergei Supinsky)
Vor dem Gericht haben Menschenmassen gegen das Urteil demonstriert. (Tageblatt-Archiv/Stringer/russia)
Dabei kam es zu Ausschreitungen mit der Polizei. (dapd/Polezhaka Sergey)
Der ukrainische Politiker und Boxer Vitali Klitschko hat der Führung in Kiew nach dem Urteil gegen Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko "politischen Selbstmord" vorgeworfen. (dpaSoeren Stache)
Timoschenko und die ehemalige "Eiserne Lady", die britische Premierministerin Maggie Thatcher, 2007. (dpa/Prokopenko / Pool)
Einst Verbündete: Der frühere ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko und Regierungschefin Julia Timoschenko im Dezember 2004. (dpa/Sergey Dolzhenko)
Während der so genannten "orangenen" Revolution im Jahr 2004, nahm sie eine führende Rolle ein und wurde später Ministerpräsidentin, allerdings nur für ein halbes Jahr. (Tageblatt-Archiv)
„Für viele EU-Staaten ist meine Freilassung die Voraussetzung für das Abkommen, (…) aber meine persönliche Freiheit darf nicht der Grund sein für den Tod des europäischen Traums unseres Volkes.“
Das schrieb die frühere Regierungschefin, die eine umstrittene siebenjährige Haftstrafe wegen angeblichen Amtsmissbrauchs absitzt, in einem am Mittwoch in der Hauptstadt Kiew veröffentlichen Brief an die Europäische Union. Timoschenko warf Präsident Viktor Janukowitsch erneut vor, die Opposition politisch „kaltstellen“ zu wollen.
Demokratie
Ohne Russland beim Namen nennen, schrieb Timoschenko auch, dass Janukowitsch die bisher proeuropäische Politik der Ukraine „ins Gegenteil umkehren“ wolle. Dies könne die EU mit dem Abschluss des Assoziierungsabkommens verhindern helfen, betonte die Hauptfigur der prowestlichen Orangenen Revolution von 2004. Der geplante Vertrag wäre Bestätigung und Garantie der Unabhängigkeit ihres Landes.
Die 50-Jährige war Anfang Oktober wegen eines 2009 mit Russland geschlossenen Gasliefervertrags verurteilt worden, der die Ukraine nach Ansicht des Gerichts finanziell erheblich benachteiligen soll. Die EU hatte daraufhin ein geplantes Treffen mit Janukowitsch in Brüssel abgesagt.
Daisy Schengens Laufbahn beim Tageblatt begann 2010 als Online-Redakteurin, später in der Lokalredaktion, bevor sie leitende Redakteurin des Magazin-Hefts wurde. Ihre Schwerpunkte umfassen die Themengebiete Gesundheit und Ernährung. Die gebürtige Bulgarin hat einen Magisterabschluss in Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Trier. Mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihrem Sohn lebt sie an der Mosel. Wenn sie nicht über Genuss und Gesundheit schreibt, widmet sie sich dem Tanz(-sport).
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