Vom "Knochen" zum Smartphone: Das Handy hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Wussten Sie, dass schon vor dem iPhone ein Handy mit Touchscreen auf den Markt kam? In der Bildstrecke präsentieren wir die wichtigsten Meilensteine - vom allerersten Gerät bis zur neuesten Generation. (Tageblatt/Gaetan Bally)
Nokia 9290 Communicator1996 brachte Nokia mit dem 9000 Communicator das erste massentaugliche Handy mit Internet-Anbindung heraus. Das Gerät vereinte Handy und Organizer und verfügte über eine grosse Tastatur. Im Bild ist eines der Nachfolgemodelle zu sehen, der Nokia 9290 Communicator aus dem Jahr 2001. (AP/joe Cavaretta)
GS 88 von Ericsson Der Begriff "Smart Phone" wurde von Nokias Konkurrent Ericsson geprägt. Die Schweden präsentierten 1997 das GS 88 «Penelope». Das erste Mobilgerät, das offiziell als Smartphone beworben wurde, war wenige Jahre später das Ericsson R380 Smartphone, das mit dem Symbian-Betriebssystem lief.
Siemens S10 1997 präsentierte Siemens mit dem S10 das erste Handy mit Farbdisplay. (Tageblatt)
Nokia 5110 1998 kam mit dem Nokia 5110 ein günstiges und solides Handy auf den Markt. (Tageblatt)
Nokia 8110
Im Kinofilm "Matrix" (1999) tauchte das Nokia 8110 in der Hand von Keanu Reaves auf und erlangte grosse Popularität. Der Spitzname des 1996 lancierten Handys lautet wegen der gebogenen Form "Banane".
(Tageblatt)
Nokia 71101999 kam mit dem Nokia 7110 das erste WAP-Handy auf den Markt. Damit ließen sich Webseiten in vereinfachter Form aufrufen. (Tageblatt)
Ericsson T281999 brachte der schwedische Handy-Hersteller Ericsson das T28 auf den Markt. Ein Jahr später folgte mit dem T36 das erste Handy mit integrierter Bluetooth-Verbindung. (Tageblatt/ho)
Sharp J-SH04
2000 wurde in Tokyo das Sharp J-SH04 vorgestellt. Es war das erste Handy mit eingebauter Foto-Kamera und lieferte Bilder mit einer Auflösung von 352 x 288 Pixel. Das für den japanischen Markt konzipierte Mobilgerät wurde hierzulande nicht verkauft. (Tageblatt)
Ericsson P8002002 lancierte Ericsson mit dem P800 das erste Handy mit einem Farb-Touchscreen. (AP/Naashon Zalk)
Nokia 76502002 präsentierten die Finnen das Nokia 7650, das erste Handy mit integrierter Foto-Kamera für die breite Masse. Damit konnte man Bilder mit einer Auflösung von 640 x 480 Pixeln schießen. (AP/Fabian Bimmer)
Motorola DynaTAC 8000X
Als Erfinder und Urvater aller Handys gilt der US-Amerikaner Martin Cooper. Der Sohn ukrainischer Einwanderer machte beim US-Unternehmen Motorola Karriere. 1973 stellte er den ersten Prototypen des Motorola DynaTAC 800X vor. Gewicht: 1 Kilogramm. Batterielaufzeit: 20 Minuten. Das genüge, meinte der Erfinder. Denn man könne das Gerät eh nicht länger ans Ohr halten. (Tageblatt/Eric Risberg)
Nokia 36502003 brachten die Finnen mit dem Nokia 3650 das erste Handy mit integrierter Video-Kamera heraus. (AP/Heikki Saukkomaa)
Nokia 1100Das 2003 lancierte Nokia 1100 - ein günstig produziertes Handy mit Minimalausstattung - entwickelte sich für die Finnen zum weltweiten Verkaufsschlager. Über 250 Millionen Stück wurden verkauft.
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Samsung SCH-X8202003 präsentierte Samsung mit dem SCH-X820 das erste Handy mit integriertem Farbfernseher.
Motorola RAZR V32004 brachte Motorola eines der damals dünnsten Klapp-Handys auf den Markt. Das RAZR V3 wurde mit über 130 Millionen Stück zum weltweiten Verkaufsschlager. (AP)
Samsung SCH-B6002006 präsentierten die Südkoreaner das erste Handy mit einer 10-Megapixel-Kamera, das Modell Samsung SCH-B600. (AP/Yonhap)
Apple iPhoneAm 7. Januar 2007 präsentierte Steve Jobs das allererste iPhone. Apple stieg damit in den Markt der Mobilfunkgeräte ein und verhalf dem Multitouch-Prinzip zum Durchbruch. Auf dem iPhone-Touchscreen liessen sich Gesten mit mehreren Fingern ausführen. Mit dem iPhone hielten die Apps Einzug, das sind Programme, die alle möglichen Funktionen bieten. (AP)
LG PradaIm gleichen Jahr brachte LG Electronics das erste Handy mit einem kapazitiven Touchscreen heraus. Bei dieser Bildschirmtechnologie ist kein mechanischer Druck erforderlich. Allein die Berührung mit dem Finger oder einem elektrisch leitfähigen Gegenstand genügt, um es zu bedienen. Die Taiwaner brachten das LG Prada (KE850) Mitte 2007, noch vor dem iPhone, in den Verkauf. (AP/Paul Sakuma)
HTC Dream G1Das erste Smartphone mit dem Android-Betriebssystem wurde 2008 lanciert. Das HTC Dream G1 gelangte am 22. Oktober 2008 in den USA in den Verkauf. Das in Taiwan fabrizierte Gerät besitzt einen 3,2-Zoll-Touchscreen sowie eine Tastatur.
Samsung i8520 Beam2010 lancierte Samsung das i8520 Beam, das erste Handy mit integriertem Video-Beamer.
Samsung Galaxy S2010 präsentierte Samsung das Galaxy S - die südkoreanische Reaktion auf den Erfolg des iPhones. Als Betriebssystem kommt das von Google entwickelte Android zum Einsatz.
Motorola International 3200
Das Design des DynaTAC 8000X stammt von Rudy Krolopp. Die Entwickler ließen sich der Legende nach von der Weltraum-Saga Star Trek inspirieren. Rechts im Bild: Das erste GSM-Mobiltelefon, das "International 3200" von Motorola, das 1992 auf den Markt kam. Liebevoller Übername: "Knochen". (Tageblatt/Christof Stache)
Apple iPhone 42010 brachte Apple die vierte iPhone-Generation auf den Markt. Der 3,5-Zoll-Bildschirm des iPhone 4 wird als Retina-Display bezeichnet, da er mit einer Pixeldichte von 326 ppi (960 × 640 Pixel) mehr Bildpunkte darstellt, als das Auge bei normalem Abstand erkennen kann. (AP/Paul Sakuma)
Nokia N82010 enthüllte Nokia das erste Smartphone mit einer 12-Megapixel-Kamera, das Nokia N8. (AP/Mahesh Kumar a)
Sharp Aquos SH-12C2011 brachte Sharp das erste Handy auf den Markt, das hochauflösende 3D-Bilder schiessen konnte. Das Aquos SH-12C aus japanischer Produktion erreichte eine Bildschirm-Auflösung von 720p.
Nokia 808 PureView2012 präsentierte Nokia ein Pixelmonster: Das Modell Nokia 808 PureView besitzt eine 41-Megapixel-Kamera.
Samsung Galaxy S32012 schickte Samsung die dritte Galaxy-S-Generation ins Rennen. Das Galaxy S3 war zu dem Zeitpunkt das schnellste Smartphone der Welt, was die Prozessorleistung betrifft. Die Auflösung des 4,8-Zoll-Bildschirms beträgt 1280 × 720 Pixel, das entspricht einer Pixeldichte von 306 ppi (Pixel pro Zoll). (AP/Bebeto Matthews)
Apple iPhone 52012 lancierte Apple die sechste iPhone-Generation. Mit dem iPhone 5 wurde ein neuer Anschluss namens Lightning für das Lade- und Synchronisierungskabel eingeführt. Die Auflösung des 4-Zoll-Bildschirms beträgt 1136 × 640 Pixel, das entspricht einer Pixeldichte von 326 ppi (Pixel pro Zoll). (AP/Andy Rain)
Autotelefone Es gab selbstverständlich schon vor Motorolas Ur-Handy "mobile Telefone". Ende der 1950er-Jahre sorgten die ersten Autotelefone für Furore. Die Geräte wogen rund 16 Kilogramm und waren so groß, dass sie fast den ganzen Kofferraum ausfüllten. (Tageblatt/Museumsstiftung Post und Telekommunikation)
Motorola MicroTAC 1989 brachte Motorola das MicroTAC auf den Markt, zum Preis von 3500 US-Dollar. Dabei handelte es sich um das erste Pre-GSM-Handy. Mit dem Mobilfunkstandard GSM (Global System for Mobile Communications) wurde wenige Jahre später ein digitales mobiles Telefonsystem eingeführt. Da es sich um die zweite Generation handelt, wird von 2G gesprochen.
Die 1980er-JahreBis zu den modernen Mobilgeräten war es ein weiter Weg. 1987 wurde am Internationalen Automobilsalon in Genf ein Autotelefon präsentiert, dessen Tastatur ins Lenkrad intergriert war. (Tageblatt/str)
Nokia 1011 1992 kam das erste GSM-Handy von Nokia auf den Markt. Die Bezeichnung 1011 ist vom Vorstellungsdatum, 10. November, abgeleitet. Das Nokia 1011 ist auch das erste Mobiltelefon, das von der Form her als Candy-Bar-Handy (Riegel) bezeichnet wird. (Tageblatt)
BellSouth/IBM Simon Vorhang auf für das erste Smartphone der Welt, obwohl es damals den Begriff noch gar nicht gab. BellSouth und IBM brachten 1993 «Simon» heraus, eine Kombination von Telefon und PDA (Personal Digital Assistant). Es war auch das erste Touchscreen-Handy der Welt und kostete rund 900 US-Dollar. Dabei handelte es sich um einen resistiven Touchscreen, der auf Druck reagierte.
Siemens S31995 kam mit dem Siemens S3 das erste Handy auf den Markt, das Kurznachrichten (SMS) senden und empfangen konnte.
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Der Zeitplan für die Reform des gesamten Telekommunikations-Sektors und damit auch für die Anti-Roaming-Pläne trifft nach Angaben aus Brüsseler Diplomatenkreisen vom Mittwoch auf breite Skepsis. „Niemand war optimistisch“, verlautete mit Blick auf ein Treffen von Experten aus den 28-EU-Staaten, bei dem diese ihre Meinung zu den Plänen der EU-Kommission ausgetauscht hatten.
Die EU-Kommission will den Telekom-Sektor in Europa umkrempeln und dafür sorgen, dass die Landesgrenzen keine Rolle mehr spielen, dass es also zu einem echten Binnenmarkt kommt. Allerdings sind viele Punkte der Reform, etwa was die Funkfrequenzen angeht, so kompliziert, dass sie möglicherweise nicht vor den Europawahlen im Frühjahr 2014 verabschiedet werden. „Viele Mitgliedstaaten sagen, dass die Reform zu wichtig sei, als dass Schnelligkeit vor Gründlichkeit gehen sollte“, sagte ein Diplomat.
„Ein Paket, kein Menü“
EU-Kommissarin Neelie Kroes hatte die Pläne vor zwei Wochen vorgelegt. Sie hofft, dass sich die Regierungen und das Europaparlament bis zur Europawahl im Mai einigen können. Klappt das nicht, so ist das Vorhaben erst einmal Makulatur. Rechtlich ließen sich zwar einzelne Punkte wie etwa die Roaming-Pläne herausgreifen und gesondert bis Mai verabschieden. Dem erteilte Kroes aber eine Absage. „Es ist ein Paket, kein Menü zum Auswählen.
Das Paket kann nicht aufgeteilt werden, sonst verliert es die Balance“, erklärte sie auf Anfrage. „Undwenn wir es verschieben, dann reden wir nicht von einer Verschiebung von sechs Monaten, sondern es wird eine Verschiebung von drei Jahren sein“, fügte sie hinzu.
Gemischtes Echo
Nach dem Willen der Kommission sollen die Roamingkosten zwischen Juli 2014 und Juli 2016 wegfallen. Spätestens ab Sommer 2016 gäbe es dann überhaupt keine Extrakosten mehr, wenn ein Bürger auf Reisen im EU-Ausland mit dem Handy telefoniert, SMS verschickt oder mobil im Internet surft.
Abgesehen vom Zeitplan treffen die Reformpläne für den Telekom-Sektor nach den Diplomatenangaben auf ein gemischtes Echo. „Niemand hat wirklich enthusiastisch reagiert“, verlautete über das Treffen der Experten aus den 28 Ländern. „Mehr als zehn Länder“ sähen die Reformpläne zwar insgesamt positiv, „aber der Teufel steckt im Detail“, fügte eine Diplomatin hinzu.
Weniger Einnahmen
Ein anderer Diplomat sprach von einer „breiten Mehrheit“ für den Ansatz, den Markt zu integrieren. Nach Informationen des „Handelsblattes“ vom Mittwoch stößt das Reformpaket bei keinem einzigen EU-Staat auf volles Einverständnis.
Die Abschaffung der Roamingkosten finden laut EU-Kreisen viele Regierungen generell zwar als Ziel gut. Jedoch gebe es Bedenken, dass die Unternehmen dann „beträchtlich weniger Geld“ einnähmen. Das könne Investitionen in neue Technologien verhindern, hieß es.