Ein Stammesführer in der westirakischen Provinz Al-Anbar, Ahmed Abu Rischa, sagte dem kurdischen Nachrichtenportal Rudaw am Samstag in einem Telefon-Interview, dass seine Kämpfer die Dschihadisten aus der Region vertreiben und „die Stadt Falludscha in den kommenden Tagen befreien“ wollten. Seinen Angaben nach soll es dafür sogar eine Kooperation mit dem irakischen Militär geben.
Bislang sahen die irakischen Sunniten die Extremisten als ungeliebte, aber wichtige Waffenbrüder im Kampf gegen die von Schiiten dominierte Regierung in Bagdad. Nun betonte Abu Rischa, dass die ebenfalls sunnitischen IS-Kämpfer in Anbar mit Gewalt gegen Stammesführer vorgingen, die sich ihnen nicht unterordnen wollten. Einige seien sogar hingerichtet worden.
Die Terrormiliz, die auch im Bürgerkriegsland Syrien große und strategisch wichtige Landstriche erobert hat, war bereits monatelang in Al-Anbar präsent, bevor sie im Juni ihren Eroberungszug in Richtung Bagdad begann. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind im Irak seit Jahresbeginn rund 5600 Zivilisten getötet worden.
De Maart

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