Strengreligiöser Israeli wollte für Iran spionieren

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Ein strengreligiöser Israeli ist angeklagt, Vertretern des Irans in Berlin seine Spionagedienste angeboten zu haben.

Vor dem Bezirksgericht in Jerusalem wurde am Donnerstag die Anklageschrift gegen den 46-Jährigen aus Jerusalem eingereicht. Ihm werde vorgeworfen, mit Vertretern des Erzfeinds Iran Kontakt aufgenommen und ihnen Informationen übermittelt zu haben, sagte Polizeisprecher Mickey Rosenfeld. Er sei nach längeren Ermittlungen vor zwei Wochen festgenommen worden.

Den Angaben zufolge reiste der ultraorthodoxe Jude im Januar 2011 nach Berlin und besuchte dort die iranische Botschaft. Er habe mit drei Männern gesprochen, von denen einer sich als „Hadschi Baba“ vorstellte. Nach Angaben der Nachrichtenseite „ynet“ soll er bei dem Gespräch gesagt haben, er sei bereit, „einen Zionisten zu töten“. Nach seiner Rückkehr nach Israel habe er sich noch mehrmals um einen Kontakt mit der Botschaft bemüht.

Gegen einen jüdischen Staat

Die Religionsgemeinschaft Neturei Karta, zu der er gehört, ist gegen einen säkularen jüdischen Staat in Israel. Nach ihrem Glauben kann nur Gott selbst einen jüdischen Staat einrichten; sie lehnt daher den politischen Zionismus ab. Mehrere führende Mitglieder von Neturei Karta besuchten 2006 Teheran, um an einer umstrittenen Holocaust-Konferenz teilzunehmen.

Ein Vertreter der Gruppierung sagte „ynet“, bei dem nun angeklagten 46-Jährigen handele es sich um einen „komischen Kauz“ und Sonderling innerhalb seiner Gemeinde.