Streit beendet – Gläubiger nehmen neues Angebot an

Streit beendet – Gläubiger nehmen neues Angebot an
(AFP/Philippe Desmazes)

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Im milliardenschweren Streit über die Skandalbank Heta ist im zweiten Anlauf eine Einigung zwischen Eigentümern und Gläubigern geglückt.

Die Mehrheit der Heta-Gläubiger habe das nachgebesserte Angebot des Bundeslandes Kärnten angenommen, sagte Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling am Dienstag. Österreich kann damit nach einer jahrelangen Auseinandersetzung mit den Geldgebern der ehemaligen Kärntner Bank Hypo Alpe Adria einen Schlussstrich unter den größten Finanzskandal des Landes ziehen. Auch eine drohende Insolvenz Kärntens scheint damit vom Tisch zu sein.

Ende vergangener Woche hätten bei den vorrangigen Anleihen 75 Prozent der Gläubiger das Angebot angenommen, sagte Schelling. Bei den nachrangigen Titeln habe die Zustimmung bei 50 Prozent gelegen. „Wir bekommen täglich weitere Einlieferungen“. Damit stehe bereits vor Ablauf der Annahmefrist fest, dass die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht wurde. Das Rückkaufangebot läuft noch bis Freitag. Das endgültige Ergebnis wird für den 10. Oktober erwartet.

Kärnten hatte Garantie übernommen

Nachdem das erste Vergleichsangebot im Frühjahr platzte, hat Kärnten den Gläubigern Anfang September eine nachgebesserte Offerte vorgelegt. Die Geldgeber, darunter auch die von drei Staaten gestützte Dexia-Gruppe, sollen nun einen Großteil ihrer Anleihen zurückbezahlt bekommen. Das neue Angebot sieht vor, dass die Inhaber besicherter Anleihen rund 90 Prozent ihrer Forderungen zurückbekommen, die von nachrangigen Papieren rund 45 Prozent.

Bei der Heta handelt es sich um eine der größten Banken-Abwicklungen in Europa. Kärnten hat Garantien für Heta-Anleihen von rund elf Milliarden Euro übernommen, ist nach eigenen Angaben aber nicht in der Lage, die Schulden vollständig zu begleichen. Da ein Kompromiss mit den Gläubigern zunächst scheiterte, drohte dem Land die Pleite. Um das zu verhindern wurde weiter verhandelt und man verständigte sich auf eine nachgebesserte Offerte.