ING Night MarathonMit Teilnehmerrekord durch die Hauptstadt: Die interessantesten Infos zur 17. Auflage

Es ist ein neuer Teilnehmerrekord: Am Samstag werden 16.100 Laufbegeisterte an den Start des ING Night Marathon gehen. Eine Steigerung von 26 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr. Fest steht, dass die Corona-Jahre, mit einem vorsichtigeren Wiederbeginn im Jahr 2022, als knapp 12.000 Teilnehmer gezählt wurden, endgültig vergessen sind. Und so lebt der große Traum von Organisationschef Erich François, in Zukunft die 20.000er-Marke zu knacken, weiter.

Es ist die Altersklasse, in der die Anzahl der Einschreibungen am höchsten gestiegen ist: die 18- bis 28-Jährigen. Alleine hier wird es in diesem Jahr 57 Prozent mehr Teilnehmer geben als noch im vergangenen Jahr. Die Laufbegeisterung scheint sich auch auf die jüngere Generation übertragen zu haben. Auch bei den Unternehmen wird die Wichtigkeit von Gesundheit und Bewegung inzwischen immer mehr erkannt, in dieser Kategorie gab es in diesem Jahr 29 Prozent mehr Anmeldungen als noch 2023.

Es ist etwas, mit dem die Organisatoren auch gerne werben: die Diversität beim Hauptstadt-Marathon, welche das multikulturelle Luxemburg perfekt widerspiegelt. In diesem Jahr sind nicht weniger als 124 verschiedene Nationalitäten am Start.

Sie sind für das besondere Flair verantwortlich, das den Luxemburg-Marathon ausmacht, die Musik-Hotspots, die für die Stimmung um die Laufstrecke sorgen. In diesem Jahr sind es 68, ob Sambagruppen, Jazzbands, Chöre, Blasmusiker, Trommler, DJs oder Reggae-Bands. Insgesamt werden so 480 Musiker rund um die Strecke stehen, die aus Luxemburg, Paris, Metz, Bremen, Aachen und Trier, Nijmegen und Tilburg kommen. Auch sechs portugiesische Folkloregruppen sowie welche aus Litauen, Polen und Bulgarien werden präsent sein und die Läufer anfeuern. Die größten Hotspots, an denen traditionell die beste Stimmung herrscht, bleiben das Quartier Limpertsberg, die Gëlle Fra und der Knuedler, wo sich seit dem letzten Jahr wieder Marathon und Halbmarathon trennen. 

Organisator Erich François lässt sich für jede Ausgabe des ING Marathons auch immer etwas Neues einfallen, da macht auch die 17. Auflage keine Ausnahme. In diesem Jahr erwartet die Teilnehmer somit im Zielbereich der Luxexpo die größte Änderung. Hier wird es einen neuen, beleuchteten Bereich geben, in dem die Finisher die begehrte Medaille erhalten, womit das Ganze charmanter wirken und damit auch aufgewertet werden soll. Die vielen Baustellen in der Hauptstadt erforderten in der Vergangenheit in Sachen Streckenverlauf derweil immer wieder größere oder kleinere Anpassungen, 2024 ist jedoch das erste Jahr, in dem in dieser Hinsicht fast nichts geändert werden musste.

Im letzten Jahr fanden sich erstmals drei Schülerstaffeln für den „Unity Run 42“ zusammen. In diesem Jahr sind es bereits elf Staffeln aus sieben verschiedenen Schulen, die für den guten Zweck laufen werden. Das Interessante an diesem Projekt ist die Tatsache, dass jeder Schüler nur einen einzigen Kilometer laufen wird. Die Spenden gehen an die Unity Foundation, die Bildungsprojekte fördert, in diesem Fall Dorfschulen und Lehrerausbildung in Malawi.

Im letzten Jahr siegte der Kenianer Erick Kiptoo, der für die 42,195 Kilometer quer durch die Hauptstadt 2:13:14 Stunden benötigte. Er siegte damit knapp vor seinem Landsmann James Kiplagat, der nach 2:14:40 Stunden in der Luxexpo einlief. Bester Luxemburger war Luc Scheller in 2:37:12 Stunden, der als Vierter das Podium um einen Platz verpasste. 

Die beste Frau über die Marathondistanz kam 2023 ebenfalls aus Kenia, Mercy Kipkemoi überquerte die Ziellinie nach 2:37:20 Stunden und verwies ihre Landsfrau Flomena Ngurasia auf Rang zwei, die 2:42:37 Stunden benötigte. Wie bei den Herren verpasste auch bei den Damen mit Shefi Xhaferaj die beste Luxemburgerin das Podium um gerade einmal einen Rang. Die Langstreckenspezialisten, die vor allem auch auf den Trailstrecken wiederzufinden ist, lief nach 3:12:55 über die Ziellinie in der Luxexpo, knapp hinter ihr landete Karin Schank (3:15:17) auf dem fünften Platz.

Mehr als 1.000 Läufer, um genauer zu sein 1.046 – 886 Männer und 160 Frauen – durften sich im letzten Jahr freuen, sie konnten sich nämlich als Marathonfinisher bezeichnen. Der Letzte, der in der Ergebnisliste geführt wurde, benötigte 6:13:52 Stunden für die 42,195 Kilometer und lief damit erst weit nach 1 Uhr in der Nacht in der Luxexpo ein. Alle Finisher zusammen haben an diesem Abend übrigens 44.135,97 Kilometer zurückgelegt.

Der Halbmarathon erfreut sich traditionell beim größten Sportevent des Landes der größten Beliebtheit. Im letzten Jahr schafften es hier 5.652 bis ins Ziel in der Luxexpo. Damit gab es hier 1.151 Finisher mehr als noch im Jahr davor. Hier gab es mit Yonas Kinde und Tetyana Vernygor dann auch Sieger, die bekannte Gesichter auf den Luxemburger Straßen sind.

Am Samstag ist für jeden etwas dabei, ob Laufanfänger oder fast schon Profi, ob noch in der Grundschule oder schon Rentner. Sieben verschiedene Strecken werden angeboten. Neben dem Marathon und Halbmarathon erfreut sich auch der Team Run, bei dem sich die Teams aus vier Läufern zusammensetzen, nach wie vor großer Beliebtheit. Alle drei Rennen werden um 19 Uhr an der Luxexpo gestartet. Für diejenigen, die sich solche Distanzen noch nicht zutrauen, geht es beim 5k Run for Success über fünf Kilometer, Start ist hier um 20.10 Uhr am Mudam. Die Jüngsten dürfen den Minimarathon über 4,2 oder den Mini-Minimarathon über einen Kilometer bestreiten, diese beiden Rennen werden nach dem Beginn der Hauptrennen um 19.30 bzw. 19.40 Uhr gestartet. Um 18 Uhr startet am Glacis bereits der Roll & Run für Teilnehmer mit Rollstuhl, Rennrollstuhl, Hoyt-Stuhl, Joëlette, Kinderwagen, Skate-, Long-, Snakeboard und Tretroller.

Wie im letzten Jahr haben sich die Organisatoren auch 2024 bewusst dagegen entschieden, internationale Topläufer zu bezahlen, damit sie am Night Marathon in der Hauptstadt starten. Dennoch haben sich einige, von sich aus, für einen Start in Luxemburg angemeldet. Zu den Favoriten dürften somit die Kenianer Dismas Ewet Lotira und Richard Ruto Marakwen zählen. Bei den Damen könnte Irine Jeruto ganz oben auf dem Treppchen stehen. Mit dabei ist auch die Deutsche Pia von Keutz, die im letzten Jahr Rang drei belegte. Aus luxemburgischer Sichte sollte man einmal mehr Luc Scheller im Blick behalten, der im vergangenen Jahr das Podium knapp verpasst hatte. Auch Scharel Lehners könnte am Ende des Abends die Coupe Michel Théato überreicht bekommen. In diesem Jahr gibt es hier dann auch eine Neuerung, denn der Pokal des CSL geht an den schnellsten Läufer, der seinen Wohnsitz im Großherzogtum hat. Sonst war sie den Athleten vorbehalten, die bei einem luxemburgischen Verein lizenziert waren. Bei den Damen könnte es derweil einmal mehr zum Duell zwischen Shefi Xhaferaj und Karin Schank kommen. Mit einer Zeit von 3:01:25 Stunden hält Schank übrigens den luxemburgischen Rekord beim ING Marathon, bei den Herren ist es José Azevedo, der die Bestzeit von 2:36:16 bei der Premiere 2006 lief.

Wie bisher sollen auch in diesem Jahr Bahnhof und Oberstadt während der ganzen Zeit des ING Night Marathon erreichbar bleiben. Der öffentliche Transport wird auf Kirchberg bis 16 Uhr normal funktionieren, in der Oberstadt und am Bahnhof bis 19 Uhr. Danach fährt nur noch die Tram. Ein Liveticker zur Verkehrs- und Parksituation in der Hauptstadt ist übrigens unter liveticker.vdl.lu zu finden, weitere Informationen gibt es auch unter marathon.vdl.lu.