Immer noch kein Kompromiss über die Verteilung der Flüchtlinge in Europa. Am Nachmittag kommen die EU-Innenminister zu ihrem Krisentreff zusammen. Der Streit zwischen Serbien und Kroatien wird schärfer.
30.10.2015 Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras schlug vor, die Registrierungszentren (Hotspots) von den griechischen Inseln in die Türkei zu verlagern.... (dapd)
...damit die Menschen nicht die gefährliche Reise auf sich nehmen müssen. (dapd)
(Tageblatt/Darko Vojinovic)
(Tageblatt/Petr David Josek)
18.10.2015: Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt will die "Notbremse ziehen" und einen Zaun an der Grenze zu Österreich bauen. (dpa/Ingo Wagner)
17.10.2015: Ungarn hat seine mehr als 300 Kilometer lange Grenze zum EU-Nachbarland Kroatien abgesperrt. (dapd/str)
14.10.2015: Die Türkei will bei den Verhandlungen mit der EU über ein gemeinsames Vorgehen in der Flüchtlingskrise bis zu drei Milliarden Euro. Auf dem Bild sieht man den türkischen Außenminister Feridun Sinirlioglu. (Tageblatt/Burhan Ozbilici)
13.10.2015: Premierminister Xavier Bettel (DP): "Diese Flüchtlingskrise ist keine Gefahr, sondern eine Chance für uns". (Hmontaigu)
Nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex sind seit Jahresbeginn bis September den 710.000 Migranten in die Europäische Union gekommen. (dapd/Dimitar Dilkoff)
09.10.2015: Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer geht auf Konfrontationskurs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er will Zuwanderung begrenzen. Zudem will er Flüchtlinge an der Grenze zu Österreich abweisen lassen. (Tageblatt-Archiv/Michaela Rehle)
08.10.2015: Die Balkanländer sollen der EU in der Flüchtlingskrise helfen und Migranten auf deren Weg nach Westeuropa aufhalten. Minister beider Seiten vereinbarten bei einer Westbalkan-Konferenz am Donnerstag in Luxemburg erste Maßnahmen. (dapd/John Macdougall)
02.10.2015: Bundesinnenminister Thomas de Maiziere: "Sie gehen aus Einrichtungen raus, sie bestellen sich ein Taxi, haben erstaunlicherweise das Geld, um Hunderte von Kilometern durch Deutschland zu fahren. Sie streiken, weil ihnen die Unterkunft nicht gefällt, sie machen Ärger, weil ihnen das Essen nicht gefällt, sie prügeln in Asylbewerbereinrichtungen." (Michael Kappeler)
Ein Flüchtlingsbaby schläft auf dem Boden an der griechisch-mazedonischen Grenze. (dapd)
22.09.2015. Vor dem Krisentreffen der EU-Innenminister in Brüssel zur Aufteilung von 120.000 Flüchtlingen in Europa sind die Fronten verhärteter denn je. "Strafzahlungen" für aufnahmeunwilligen Staaten soll es vorerst nicht geben. (dapd/Nikolay Doychinov)
20.09.2015. Grenzübergang "Gornja Radgona" zwischen Slowenien und Österreich: Tausende Flüchtlinge kamen am Sonntag in Österreich an. (dapd/Jure Makovec)
(dapd/Jure Makovec)
Dutzende Tote in der Ägäis nachdem eine Fähre ein Flüchtlingsboot rammt. Unter den Opfern sind erneut mehrere Kinder. (dapd)
19.09.2015: Kroatien sieht sich derzeit überfordert und bringt die Flüchtlinge nun ausgerechnet an die Grenze zu Ungarn. (Tageblatt-Archiv/Antonio Bronic)
Die Flüchtlingstransporte von Kroatien nach Ungarn sind laut Budapest nicht zwischen den Nachbarn koordiniert. (Tageblatt-Archiv/Antonio Bronic)
Kroatien hatte am Freitag (18. September) erklärt, den Flüchtlingsandrang nicht mehr bewältigen zu können. (Tageblatt-Archiv/Antonio Bronic)
16.09.2015: Nach der ungarischen Grenzschließung weichen nun die ersten Flüchtlinge auf der Balkan-Route nach Kroatien aus. (dapd/Armend Nimani)
Kroatien lässt die Flüchtlinge auf ihrem Weg in andere EU-Staaten passieren. (dapd/Elvis Barukcic)
Kroatien rechnet mit Tausenden Menschen. (dapd/Elvis Barukcic)
26.10.2015 Tausende Flüchtlinge überqueren täglich die Grenze zu Slowenien. (Gyorgy Varga)
Anne Brasseur: " Grenzen zumachen ist keine Lösung" (dpa/Dumitru Doru)
15.09.2015: Eine endgültige Entscheidung über die umstrittene Verteilung von 160 000 Flüchtlingen auf die EU-Staaten ist vertagt worden. Außenminister Jean Asselborn: "Eine große Mehrheit" ist bereit, der Verteilung der Flüchtlinge zuzustimmen." (dpa/Olivier Hoslet)
Über das gesamte Wochenende (12./13. September) sind rund 19100 Flüchtlinge in München angekommen. (dapd/Axel Schmidt)
Angesichts des Flüchtlingsandrangs setzte die Deutsche Bahn reguläre ICE-Schnellzüge zum Weitertransport ein. (Tageblatt-Archiv/Michaela Rehle)
Der Münchner Hauptbahnhof hat sich zum europaweiten Flüchtlings-Einreiseort entwickelt. (Tageblatt-Archiv/Michaela Rehle)
Flüchtlingsandrang in München (dapd/Christof Stache)
(dapd/Axel Schmidt)
(dapd/Christof Stache)
Von Dienstag an gilt illegaler Grenzübertritt in Ungarn als Straftat, die mit Haft oder Abschiebung geahndet werden kann. Bislang ist es nur eine Ordnungswidrigkeit. (Tageblatt-Archiv/Laszlo Balogh)
(Tageblatt-Archiv/Laszlo Balogh)
25.10.2015 Sloweniens Regierungschef Miro Cerar (l.) warnte in Brüssel vor dem Ende der EU, wenn Europa die Krise nicht in den Griff bekomme. (Tageblatt)
(Tageblatt-Archiv/Dado Ruvic)
Jean-Claude Juncker am Sonntag: "Jeder Tag zählt. Sonst sehen wir bald Familien in kalten Flüssen auf dem Balkan elendlich zugrundegehen". (Tageblatt-Archiv)
24.10.2015 In der Nacht zum Samstag schlugen sich wieder mehr als 1300 Menschen über die grüne Grenze nach Slowenien durch. (Tageblatt)
23.10.2015 Frauen und Kinder sind bei ihrer Flucht nach Europa laut UN-Angaben einem erhöhten Risiko von sexuellem Missbrauch und Gewalt ausgesetzt. (dapd)
23.10.2015: Jean-Claude Juncker verteidigt Angela Merkels Linie in der Flüchtlingspolitik. (Tageblatt)
21.10.2015: Slowenien stoppt die Flüchtlinge an seiner Grenze. (dapd/Jure Makovec)
Unmittelbar vor dem Krisentreffen der EU-Innenminister zeichnet sich noch keine Einigung über die geplante Umverteilung von weiteren 120.000 Flüchtlingen ab. Die Botschafter der 28 EU-Staaten suchten am Dienstagvormittag bei Beratungen in Brüssel einen Kompromiss. „Strafzahlungen“ für Länder, die keine Flüchtlinge aufnehmen wollen, sind dabei wieder vom Tisch.
Europa kann
Laut OECD-Bericht sollte Europa die Flüchtlingskrise problemlos lösen können. Die Länder hätten die Kapazitäten sowie die Erfahrung die zur Entschärfung nötig wären. Priorität hätte allem voran die Rettung der Leben der Flüchtlinge. Dann solle man sich um die Vereinfachung der bürokratischen Hürde bemühen. Letzter Punkt auf der Prioritätenliste sei dann schlussendlich die Lösung des Konflikts in den Herkunftsländer.
(Tageblatt.lu)
Offen ist nach Angaben von EU-Diplomaten nach wie vor, welche Länder durch die Verteilung entlastet werden sollen. Die EU-Kommission hatte Griechenland, Italien und Ungarn vorgeschlagen, wo besonders viele Migranten ankommen. Aus Italien sollen es 15.600 sein, aus Griechenland 50.400. Da Ungarn die Umsiedlung aber generell ablehnt, ist noch offen, was mit dem ungarischen Kontingent von 54.000 Asylbewerbern geschieht.
Serbien stellt Ultimatum
Unterdessen hat Serbien Brüssel und seinem Nachbarn, dem EU-Mitglied Kroatien, ein Ultimatum zur Öffnung der geschlossenen Grenzen gestellt. „Wir warten, dass die EU bis 14.00 Uhr reagiert“, sagte Regierungschef Aleksandar Vucic am Dienstag in Belgrad. Andernfalls werde die Reaktion seines Landes zeigen, dass „Kroatien nicht Serbien erniedrigen und dessen Wirtschaft zerstören kann“.
Eine „Strafzahlung“ für Länder, die keine Flüchtlinge aufnehmen wollen, soll es nun doch nicht geben. Das wurde am Dienstag aus Regierungskreisen in Berlin bekannt. In einem Entwurf für die Konferenz hatte es zunächst geheißen, dass die Länder für jeden Flüchtling, dessen Aufnahme sie verweigerten, einmalig 6.500 Euro zahlen sollten. Im Gespräch sei jetzt eine zeitliche Streckung der Aufnahme, damit alle EU-Mitglieder dem Kompromisspapier zustimmen können.
Verhärtete Fronten
Offen bis zuletzt war auch, ob es bei dem Treffen in Brüssel zu einer kontroversen Abstimmung über die umstrittenen Umverteilungspläne der EU-Kommission kommen wird. Die polnische Regierungschefin Ewa Kopacz sagte, sie erwarte harte Verhandlungen. EU-Diplomaten gehen aber nicht davon aus, dass die Gegner einer Quote per Mehrheitsbeschluss überstimmt werden – obwohl dies formal möglich wäre. Es bestehe weitgehend Konsens, dass bei einer so wichtigen Frage alle Staaten zustimmen sollten, so Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn (Link).
„Wir müssen uns zusammenreißen, sonst werden wir auseinandergerissen“, sagt Außenminister Asselborn im Interview mit dem Deutschlandfunk am Dienstagmorgen. Die Luxemburgische Ratspräsidentschaft strebe einen Kompromiss an, den allen 28 Mitgliedstaaten gerecht werde, so Asselborn.Eine verpflichtende Quote gilt als nicht durchsetzbar. Das Ziel lautet, dass sich – wenn schon nicht alle – so doch möglichst viele Länder an der Aktion beteiligen sollen.
Insgesamt geht es um die Verteilung von 160.000 Flüchtlingen innerhalb Europas – die Umsiedlung von 40.000 Menschen ist bereits beschlossen.
Hoher Migrationsdruck
Auch jenseits der aktuellen Flüchtlingsströme rechnet die OECD weiter mit umfassender internationaler Migration. „Der Druck ist hoch in einer Reihe von Herkunftsländern“, heißt es in einem am Dienstag in Paris präsentierten Ausblick der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). So geben in Nigeria 44 Prozent der über 15-Jährigen an, dauerhaft auswandern zu wollen. In Albanien sind es 39, im Senegal 37 und in Syrien 31 Prozent. Bei fast allen dieser Länder wird mindestens ein EU-Land unter den ersten drei bevorzugten Zielen genannt.
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