Parlamentspräsident Mars Di Bartolomeo macht in seiner Rede einen Appell für eine offene, tolerante und Gesellschaft, in der die Identität Luxemburgs gewahrt bleibt.
Parlamentspräsident Mars Di Bartolomeo macht eingangs seiner Rede eine Exkurs in seine Vergangenheit. Er sei der Sohn italienischer Einwanderer, so Di Bartolomeo. Nichts desto trotz sei Luxemburgisch die einzige Sprache gewesen, die er als Kind gesprochen habe. Man hätte ihm jedoch gesagt, er solle nicht versuchen sie zu schreiben, weil sie nicht schreibbar sei. Das war vor einem halben Jahrhundert. Seitdem habe die Luxemburger Sprache einen weiten Weg hinter sich gebracht, so der Parlamentspräsident weiter. Die Luxemburger Sprache sei ein Teil unserer Identität. Diese stehe aber auch für eine „offene Gesellschaft“ ohne „Grenzen im Kopf „und Extremismus“, betont Di Bartolomeo.
Er ruft die Bevölkerung auf, die Sprache zu einem Einheitsfaktor zu machen in einer vielfältigen Welt. Die Vielsprachigkeit in Luxemburg sei ein „Fenster zur Welt“, erinnert der Chef des Abgeordnetenhauses am Dienstag.
„Die Debatte geht weiter“
Die Diskussionen über die Verfassungsreform seien eine gute Gelegenheit sich mit all dem auseinanderzusetzen, wofür Luxemburg steht. Die Debatte sei mit dem Referendum nicht abgeschlossen. Das Referendum des 7. Juni sei ein Teil einer Auseinandersetzung mit uns selbst, so Di Bartolomeo, der jedoch vor falschen Schlussfolgerungen warnt. Luxemburg hätte sich gegenüber dem Ausland nicht verschlossen.
Der erste Bürger des Landes erinnert in seiner Ansprache auch an die Terroranschläge in Paris von vor sechs Monaten. Er sei am Tag des Anschlags auf Charlie Hebdo in Paris gewesen, sagte Mars Di Bartolomeo. Durch die Anschläge aber auch die Gedenkfeiern zu Ehren der Opfer des Zweiten Weltkriegs sei einem bewusst geworden, dass man viele Werte die einem selbstverständliche scheinen, wie die Freiheit, die Meinungsfreiheit, Demokratie, Toleranz, Solidarität und die Menschenrechte permanent verteidigen muss.
Solidarisch sein…
In diesem Zusammenhang macht der LSAP-Politiker den Appell, die Flüchtlingsmisere im Mittelmeer und in anderen Teilen der Welt nicht zu ignorieren. Sie seien unvereinbar mit den Grundwerten, für die wir stehen und würden unsere Solidarität verlangen „ohne Wenn und Aber“.
Aber auch die „Luxleaks“-Affäre ist ein Thema der Rede. Man müsse sich der Realität stellen und etwaige Probleme aus dem Weg schaffen. Im Finanzbereich sei man dabei dies zu tun, so Di Bartolomeo, der aber auch daran erinnert, dass Luxemburg im Sozialbereich ein Musterschüler sei. Als Erfolgsstory werden ebenfalls „Jahrhundertprojekte“ wie die Stahlindustrie, der Finanzplatz, die Satelliten oder die Rolle Luxemburgs in der Großregion bezeichnet. Man könne auf unser Land stolz sein, so der Parlamentschef abschließend.
Daisy Schengens Laufbahn beim Tageblatt begann 2010 als Online-Redakteurin, später in der Lokalredaktion, bevor sie leitende Redakteurin des Magazin-Hefts wurde. Ihre Schwerpunkte umfassen die Themengebiete Gesundheit und Ernährung. Die gebürtige Bulgarin hat einen Magisterabschluss in Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Trier. Mit ihrem Mann, ihrer Tochter und ihrem Sohn lebt sie an der Mosel. Wenn sie nicht über Genuss und Gesundheit schreibt, widmet sie sich dem Tanz(-sport).
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