Samstag1. November 2025

Demaart De Maart

Spanische Gurken sind schuld

Spanische Gurken sind schuld

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die grassierende EHEC-Variante ist identifiziert. Salat aus Spanien soll die Quelle allen Übels sein. Inzwischen wird ein Krankheitsfall aus Trier gemeldet.

Eine junge Frau aus Trier hat sich mit dem gefährlichen Darmkeim EHEC infiziert. Es sei aber „ein normaler, milder Verlauf“, sagte ein Sprecher des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums in Mainz am Donnerstag auf Anfrage. Die Frau habe sich den Keim in Norddeutschland zugezogen und sei nun in Trier erkrankt. Sie musste nicht stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden. Bereits Anfang Mai habe es – wie erst jetzt bekanntwurde – im Land eine schwere EHEC-Infektion bei einem kleinen Jungen gegeben, sagte der Sprecher. Der Erreger gehöre jedoch zu einem anderen Typ. Dem Jungen gehe es wieder besser.

Unterdessen hat das Hamburger Hygiene-Institut Salatgurken aus Spanien als Träger der gefährlichen EHEC-Erreger identifiziert. Das teilte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Hamburg mit. Bei drei Gurken aus Spanien sei der Erreger eindeutig festgestellt worden. Die Ergebnisse sollten bei weiteren Messungen überprüft werden.

214 Fälle

Die Studie sei bislang nur in Hamburg erfolgt und habe nur bedingten Aussagewert für andere betroffene Orte, sagte die Senatorin „Es ist nicht auszuschließen, dass auch andere Lebensmittel als Infektionsquelle infrage kommen.“ Die Suche nach weiteren Quellen geht also weiter.

Drei Menschen starben bislang nachweislich an den Folgen der Infektion: eine 83-Jährige in Niedersachsen und eine 89-Jährige in Schleswig-Holstein. Auch die in der Nacht zum Dienstag in einer Bremer Klinik gestorbene 24-Jährige wurde Opfer des Keims. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind derzeit 214 HUS-Fälle bekannt. Am Mittwoch wies die Statistik noch 140 HUS-Fälle aus. Die meisten Patienten gibt es, in Norddeutschland. Der Darmkeim habe sich auch in die Niederlande, nach Großbritannien und Schweden ausgebreitet. In diesen Ländern habe es erste Fälle gegeben, teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Die Erkrankten seien jüngst in Deutschland gewesen, sagte der Sprecher von EU-Gesundheitskommissar John Dalli . Zahlen nannte er nicht. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass es auch in Dänemark eine erste Erkrankung gegeben hat.

Geschädigte Nieren

EHEC-Keime sind eine besonders gefährliche Form des Darmbakteriums Escherichia coli. Seine Gifte führen bei schweren Verläufen zu Blutarmut, Gefäßschäden und schädigen die Nieren.