„Sie wollen ihre eigene Identität, das ist normal“

„Sie wollen ihre eigene Identität, das ist normal“
(Fabrizio Pizzolante)

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Viele Flüchtlinge wissen eigentlich nicht, warum sie in Luxemburg landen, schreibt "Politico Europa". Das Nachrichtenportal spricht außerdem von einer Identitätskrise des Landes.

Im September publizierte die politische Plattform Politico Europe eine Analyse (Link) der aktuellen Flüchtlingskrise in Luxemburg. Erster Gedanke des Autors: Luxemburg hat viel Geld und eigentlich viel Erfahrung mit Immigration. Also, sollte die Bewältigung der Flüchtlingswelle eigentlich kein Problem darstellen – eigentlich.

Politico

Politico wurde 2007 in Washington gegründet. Die Plattform hat sich in den wenigen Jahren seiner Existenz rasant weiterentwickelt und erreichte nach kurzer Zeit bereits sieben Millionen Besucher im Monat. Anfangs analysierte sie lediglich die amerikanische Politik. Sie ging jedoch relativ schnell auf Expansionskurs. 2014 wurde eine Basis für europäische Politik in Brüssel eröffnet.

„Geld ist nicht alles“, erklärt Zeke Turner. Die Unterkunft der Flüchtlinge in Luxemburg ist problematisch für die heimische Politik, stellt allerdings nicht die größte Hürde im Großherzogtum dar. Noch viel komplizierter gestalte sich die Integration der Neuankömmlinge.

Angst

Eine Sprecherin von Caritas erklärte ihm, dass vorallem ältere Person Angst wegen der Sprache haben. Man könne diese Angst allerdings schnell mit Xenophobie verwechseln, so die Sprecherin.

Der Autor hat auch die politische Situation vor der Flüchtlingskrise unter die Lupe genommen und will erkannt haben, dass Luxemburg sich mitten in einer Identitätskrise befand. Die Politik der neuen Koalition, sowie das Referendum habe die luxemburgische Bevölkerung in Unsicherheit gebadet. Er erklärt allerdings, dass die Situation schon vorher nicht sehr gut war.

Zufall

In einem Gespräch mit Flüchltingen hörte er erstaunliches über den Aufenthaltsgrund. Die meisten Flüchtlinge wollten demnach eigentlich gar nicht nach Luxemburg, sondern sind irgendwie hier gelandet. Ein Nigerianer mit dem er gesprochen hat, versteht die Einwohner: „Sie wollen ihre eigene Identität, das ist normal“.

Ein anderer Flüchtling, aus Eritrea, sieht Luxemburg als denkbar schlechtes Land zum Unterkommen. „Das ist ein Land für Reiche, nicht ein Land für Arme“. Er gibt sein Bestes um die Sprachen zu lernen, hat jedoch seine Schwierigkeiten. „Wenn man hier im Land nicht mindestens zwei der drei Sprachen spricht, kann man die Integration vergessen“.

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