In den vergangenen Monaten ist es immer wieder zu Störfällen in den Reaktoren in Cattenom und Fessenheim gekommen. Greenpeace fordert deren Stilllegung. „Radioaktivität hält sich nicht an Staatsgrenzen. Ein schwerer Unfall in Fessenheim oder Cattenom hätte auch für Luxemburg und Deutschland dramatische Folgen“, so Roger Spautz von Greenpeace Luxemburg.
Die Aktion ist der Auftakt für eine Petition an den französischen Staatspräsidenten François Hollande gegen die Atomkraftwerke in Fessenheim und Cattenom, die am Samstag von Greenpeace Trier gestartet wird.
„Pannenreaktor“ Cattenom
Wenige Kilometer von der Luxemburger Grenze und rund 50 KIlometer flussaufwärts von Trier liegt das AKW Cattenom. Häufige Zwischenfälle und Störungen haben dem AKW in Cattenom den Spitznamen „Pannenreaktor“ eingebracht. Zuletzt hatte Anfang Juni ein Transformator gebrannt. Block 1 musste daraufhin vorübergehend abgeschaltet werden. Am Freitag wurde bekannt, dass ein Leck in einem Salzsäure-Tank im AKW Cattenom dazu geführt hatte, dass 58.000 Liter giftige Flüssigkeit in den Boden und in die Mosel gesickert waren. Die Atomaufsicht ASN veröffentlichte den Vorfall erst am Freitag, drei Wochen nach dem Zwischenfall.
„Cattenom und Fessenheim sind ein nicht hinnehmbares Risiko – auch für die Nachbarländer. Frankreich muss endlich zeigen, dass es mit der Energiewende Ernst macht“, sagte Spautz am Samstag. Staatspräsident Hollande hatte sich im Wahlkampf zum Ziel gesetzt, den Atomstromanteil im eigenen Land bis zum Jahr 2025 von derzeit rund 75 Prozent auf 50 Prozent zu reduzieren. Dies würde bedeuten, dass bis 2020 mindestens 20 Atomreaktoren in Frankreich dauerhaft stillgelegt werden müssten und die Erneuerbaren Energien massiv ausgebaut werden. Bislang ist dies aber noch nicht gesetzlich festgelegt.
De Maart

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