Donnerstag20. November 2025

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Schülergewalt kein Thema

Schülergewalt kein Thema
(Sdidier)

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Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage ist jeder vierte deutsche Lehrer schon einmal Opfer psychischer Gewalt von Schülern gewesen. In Luxemburg ist Schülergewalt kein Thema.

Fast ein Viertel (23 Prozent) der deutschen Lehrer ist bereits Ziel von Diffamierungen, Belästigungen und Drohungen gewesen – Aggressoren waren hauptsächlich Schüler, aber auch Eltern. Dies geht aus einer Forsa-Umfrage hervor, die der Lehrerverband Bildung und Erziehung (VBE) vorgestellt hat. Sechs von 100 Lehrern sind der Umfrage zufolge sogar schon einmal körperlich von Schülern angegriffen worden. Hochgerechnet seien damit mehr als 45 000 Lehrkräfte (6 Prozent) an allgemeinbildenden Schulen aller Formen bereits Opfer von tätlicher Gewalt geworden.

Fausthiebe, Tritte, An-den-Haaren-Ziehen oder Bewerfen mit Gegenständen

Zu den körperlichen Angriffen gehörten etwa Fausthiebe, Tritte, An-den-Haaren-Ziehen oder das Bewerfen mit Gegenständen. Bei der Häufigkeit körperlicher Angriffe gegen Lehrer kamen regionale Unterschiede heraus. So wusste ein Viertel der Lehrer in NRW (25 Prozent) von derartigen Vorfällen an ihren Schulen in den vergangenen fünf Jahren, in Bayern und Baden-Württemberg waren es nur 14 und 13 Prozent.

Keine Erhebungen

In Luxemburg zeigt man sich von solchen Zahlen überrascht. In der täglichen Arbeit der Lehrergewerkschaft SEW spielt Schülergewalt nämlich gar keine Rolle. Laut dem SEW-Gewerkschafter Jules Barthel „gehört dieses Thema nicht zu den Prioritäten unserer Gewerkschaft. Auch wenn es solche Vorfälle sicherlich in Luxemburg gibt, ist mir persönlich kein Fall von Schülergewalt bekannt.“

Sonja Delli Zotti vom SEW fügt hinzu, dass kein Gewerkschaftsmitglied sich in den letzten Jahren aufgrund von Schülergewalt beim SEW gemeldet hat. „Wir beschäftigen uns mehr mit dem Druck den Eltern in der Grundschule aufbauen. Bei der Orientierung auf die Sekundarstufe wird den Grundschullehrern schon mal mit dem Anwalt gedroht“. Auf Nachfrage des Tageblatt teilt das Bildungsministerium mit, dass es im Gro?herzogtum keine Erhebungen zur Schülergewalt gibt. Daher habe man keine Informationen über die Verbreitung der Schülergewalt in Luxemburg.