Freitag7. November 2025

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Sarkozy in Umfrage erstmals vor Hollande

Sarkozy in Umfrage erstmals vor Hollande
(AFP)

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Erstmals im französischen Präsidentschaftswahlkampf ist es Amtsinhaber Nicolas Sarkozy gelungen, in einer Umfrage seinen sozialistischen Herausforderer François Hollande hinter sich zu lassen.

Die am Dienstag veröffentlichte Ifop-/Fiducial-Befragung fand nach der jüngsten Hinwendung Sarkozys zu nationaleren Wahlkampftönen statt. Die Vorsitzende des rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, sicherte sich ihre Kandidatur. Sie habe die nötigen 500 Unterstützer-Unterschriften von gewählten Volksvertretern beisammen, sagte sie.

Im ersten Wahlgang würden sich der Umfrage zufolge 28,5 Prozent für Sarkozy (plus 1,5 Punkte) und 27 Prozent (minus 1,5 Punkte) für Hollande entscheiden. In einer Stichwahl zwischen den beiden erfolgreichsten Kandidaten würde sich Hollande dagegen weiter klar mit 54,4 Prozent gegen 45,5 Prozent für Sarkozy durchsetzen, wenngleich bei verringertem Abstand.

Nationale Rhetorik

Der Wahlkampf wird dominiert von dem Duell zwischen Sarkozy und Hollande. Der Sozialist vertritt ein Steuer- und Ausgabenerhöhungsprogramm und verspricht zugleich, das Haushaltsdefizit abzubauen. Sarkozy änderte jüngst seine Wahlkampf-Strategie. Hatte er anfangs Deutschland als Vorbild für nötige Reformen gepriesen, wurde seine Rhetorik in den vergangenen Tagen zunehmend nationaler. So forderte er am Wochenende etwa eine Überarbeitung des Schengen-Vertrages mit strafferen Immigrationskontrollen sowie eine „Buy European“-Klausel bei der Auftragsvergabe öffentlicher Ausschreibungen.

Beides sind Positionen, die vor allem rechtsnationale Wähler in Frankreich dazu bewegen sollen, Sarkozy und nicht Le Pen zu wählen. Ein Wahlkampfauftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel für Sarkozy, wie er zunächst ins Gespräch gebracht worden war, ist damit eher unwahrscheinlich geworden.

Villepin hinten

Le Pen liegt in den Umfragen hinter Sarkozy und Hollande auf Platz drei. Nach Vorlage der Unterstützer-Unterschriften kann sie nun ebenfalls am 22. April im ersten Wahlgang antreten. Am Freitag läuft die Frist zur Einreichung ab. Hätte Le Pen nicht antreten dürfen, hätte das die bisherige Wahlarithmetik über den Haufen geworfen. Allerdings hat sie nur sehr geringe Aussichten, in die Stichwahl im Mai zu kommen.

Ein anderer Kandidat, der frühere Ministerpräsident Dominique de Villepin erklärte dagegen, er habe die 500 Unterschriften unter den insgesamt 36.000 Volksvertreter noch nicht zusammen.