Dienstag11. November 2025

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Sarkozy gerät zunehmend in Bedrängnis

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Präsident Nicolas Sarkozy wusste wohl von zwei Firmen in Luxemburg, über die illegal Gelder zur Finanzierung der Wahlkampagne von Edouard Balladur 1995 flossen.

Das System war denkbar einfach. Kommissionen für Waffengeschäfte wurde über Luxemburger Firmen abgewickelt. Ein Teil des Geld floss zurück nach Frankreich. 1995 soll das Geld in die Wahlkampagne des damaligen Präsidentschaftskandidaten Edouard Balladur geflossen sein. Sein Wahlkampfmanager: Nicolas Sarkozy. Sarkozy soll, noch als Budgetminister 1994 die Gründung der beiden Firmen in Luxemburg bewilligt haben.

Diese Informationen, die bereits in einem Bericht der Luxemburger Polizei enthalten waren, wurden nun bestätigt. Das berichtet die Zeitung „Libération“ am Montag und beruft sich dabei auf das Vernehmungsprotokoll von Gérard-Philippe Menayas, Funktionär im französischen Verteidigungsministerium. Menayas war in den 1990er Jahren für den internationalen Bereich der „Direction des constructions navales“ verantwortlich.

Heine und Eurolux

Auf Anweisung der damaligen Regierung hatte man in Luxemburg die beiden Gesellschaften Heine und Eurolux gegründet, um Kommissionen aus Waffenverkäufen nach Pakistan und Saudiarabien an Unterhändler zu verteilen. Ein Teil der Gelder floss als Retrokommissionen zurück in die Wahlkampfkasse von Balladur. Bis 2000 war das Bezahlen von Kommissionen nicht illegal.

Politisch brisant sind die Informationen, weil 15 französische Staatsbürger 2002 einem Attentat in Pakistan zum Opfer fielen. Die Attentate werden mit den Verkauf von U-Booten an Pakistan in Zusammenhang gebracht. Beim Anschlag soll es sich um einen Racheakt gehandelt haben, weil die Kommissionsauszahlungen eingestellt worden waren. Präsident Jacques Chirac, 1995 Balladurs Gegenspieler bei der Präsidentschaftswahl, hatte 1996 die Kommissionspraktiken unterbunden, die jedoch bis 2000 legal blieben. Bereits damals wurde der Verdacht auf Retrokommissionen geäußert.

Nicolas Sarkozy hatte noch am 15. September feierlich erklärt, über die Firmengründungen in Luxemburg nichts gewusst zu haben.