Royal befürwortet Einsatz von Soldaten

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Die frühere französische Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal befürwortet einen Einsatz von Soldaten zur Bekämpfung der Bandenkriminalität in der Hafenstadt Marseille.

„Warum nicht?“ antwortete die Sozialistin am Donnerstag dem Sender i-Télé auf die Frage, ob Soldaten in der Stadt eingesetzt werden sollten. In Marseille würden „Kriegswaffen“ eingesetzt, sagte Royal mit Blick auf die bei Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Drogenbanden häufig verwendeten Schnellfeuergewehre vom Typ Kalaschnikow. Daher sei eine Zusammenarbeit von Polizei und Armee vorstellbar, um die Waffen zu beschlagnahmen und zu zerstören.

In Marseille tobt ein blutiger Kampf zwischen Drogenbanden, dabei wurden in der Stadt und in der umliegenden Region allein in diesem Jahr 15 Menschen getötet. Zuletzt wurden vergangenen Donnerstag zwei Menschen an dem Tag erschossen, an dem Bundespräsident Joachim Gauck die diesjährige europäische Kulturhauptstadt besuchte.

Bereits vor einem Jahr hatte Royals Parteifreundin Samia Ghali, die Senatorin und in Marseille Stadtteilbürgermeisterin ist, einen Einsatz von Soldaten gefordert, um dem Bandenkrieg ein Ende zu setzen.
In einer am Donnerstag in der französischen Ausgabe der Onlinezeitung „Huffington Post“ veröffentlichten Umfrage sprechen sich 57 Prozent der Befragten für eine Entsendung von Soldaten aus. „Diese Umfrage ist Ausdruck der Erbitterung der Franzosen, des Gefühls, dass die Banden Kriegswaffen benutzen können“, sagte Royal auf i-Télé. Royal ist die frühere Lebensgefährtin von Frankreichs Staatschef François Hollande und derzeit Präsidentin der westfranzösischen Region Poitou-Charentes.