Montag10. November 2025

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Roter Teppich für Hu Jintao

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Bei seinem letzten Besuch wurde Hu noch mit einem simplen Mittagessen abgespiesen, nun richten die USA mit der großen Kelle an. Obama erwartete ihn im Weißen Haus.

US-Präsident Barack Obama hat seinen chinesischen Kollegen Hu Jintao am Dienstagabend zu einem Abendessen im Weißen Haus empfangen. Das Essen fand in kleinem Rahmen im Old Family Dining Room des Präsidentensitzes statt.

Den viertägigen Aufenthalt Hus in den Vereinigten Staaten will Washington dazu nutzen, die Beziehungen zu China zu verbessern. „Wir gewinnen beide mehr durch Zusammenarbeit als durch Konflikt“, sagte US-Aussenministerin Clinton. Zwischen den beiden Staaten gibt es Streit unter anderem um die chinesische Währung, den Handel und die Menschenrechtssituation in China.

2006 gab es nur ein Mittagessen

Der chinesische Präsident will in den USA den beabsichtigten friedlichen Aufstieg seines Landes anpreisen, in einer Rede vor führenden Wirtschaftsvertretern und Meinungsführern in Washington am Donnerstag. Hu will während eines Aufenthalts in Chicago zudem die Vorteile des chinesischen Markts und chinesischer Investitionen hervorheben.

Bei seinem letzten Besuch im Weißen Haus im Jahr 2006 wurde Hu mit weniger Pomp empfangen, als es diesmal der Fall sein wird. Der damalige Präsident George W. Bush vertrat die Ansicht, ein Staatsbankett solle nur für verbündete und gleichgesinnte Mächte ausgerichtet werden. Hu musste sich mit einem bescheidenen Mittagessen zufrieden geben.

China auf der Überholspur

Während die USA mit einer hohen Arbeitslosigkeit, einem schleppenden Wirtschaftswachstum und einem massiven Haushaltsdefizit zu kämpfen haben, erfreut sich China hohen Wachstums – im dritten Quartal des vergangenen Jahres wuchs die chinesische Wirtschaft um 9,6 Prozent. Ökonomen gehen davon aus, dass China möglicherweise noch bis Ende dieses Jahrzehnts die USA als grösste Weltwirtschaftsmacht überholt haben wird.

Streitpunkte gab es zwischen Washington und Peking in letzter Zeit einige. Unter anderem wurde chinesische Kritik an einem amerikanischen Waffengeschäft mit Taiwan laut. Chinesische Beamte beschuldigten die USA auch, ihre Finger bei der Verleihung des Friedensnobelpreises an den chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo im Spiel gehabt zu haben.