Der Abgeordnete Eugène Berger will aus parlamentarischen Ausschüssen herausgehört und aus Zeitungsinterviews herausgelesen haben, dass die Regierung im Rahmen ihres Sparmaßnahmenpakets das Projekt jetzt definitiv gestrichen hat. Deshalb präsentierte er zusammen mit seiner Parteikollegin Sandra Flammang in der Gemeinderatssitzung vom Montag eine Petition, in der die LSAP/CSV-Koalition aufgefordert wird, sämtliche unnützen („superfétatoires“) Pläne, Autobahnkreuz und Referendum eingeschlossen, aus ihrem Schöffenratsprogramm zu streichen und damit dazu beizutragen, die Staatsfinanzen ins Gleichgewicht zu bringen.
Bei der Begründung der Resolution philosophierte Berger über das mögliche vorzeitige Ende dieser Regierung und eine mögliche anders zusammengesetzte Koalition (wobei der eigene Wunsch als Vater des Gedankens nicht zu überhören war), die das Stadion und das gesamte Brimborium sowieso ad acta legen dürfte.
Unterstützung fand die DP natürlich nur bei den Grünen Guy Conrady und Nadine Brix, die allerdings keine neuen Momente in die Diskussion einbringen konnten.
Gefährliche Auf- und Abfahrten
Wenig Verständnis für das erneute blaue Vorpreschen hatte Bürgermeister Tom Jungen (LSAP), der weder angebliche kommissionsinterne Aussagen im Parlament, noch Zeitungsberichte im Rahmen dieser Diskussion berücksichtigen wollte, dafür aber bekannt gab, dass der Schöffenrat sich in dieser Angelegenheit mit den zuständigen Ministern treffen will und erst dann seinen Standpunkt publik macht. Sollte die Regierung inzwischen dekretieren, dass das Projekt (auch in einer bescheideneren Form) gestorben ist, so brauche man, ergo, keine weitere Zeit für endlose und sterile Diskussionen.
Was den Bürgermeister beunruhigt, ist die Tatsache, dass der Ausbau der Autobahn auf zweimal drei Spuren und die Begradigung der gefährlichen Auf- und Abfahrten an den beiden Tankstellen dem Sparwahn der Regierung zum Opfer fallen. Dabei weiß jeder Auto- und Lkw-Fahrer um die tödlichen Gefahren, die an dieser Stelle lauern. Trotz mehrfacher und nachdrücklicher Interventionen der politisch Verantwortlichen aus Roeser haben die verschiedenen Regierungen nichts unternommen, um diesen skandalösen Zustand zu bereinigen. A Propos Tankstellen: Auf eine mündliche Anfrage von Guy Conrady („déi gréng“) über die rezente Verseuchung der „Bibbeschbaach“ berief sich Bürgermeister Tom Jungen auf die Aussage der Straßenbauverwaltung, dass die Tankstellen daran keine Schuld tragen.
„Flüsterbelag“
Obschon Jungen den definitiven Bericht der Verwaltung abwarten will (eine parlamentarische Anfrage zu diesem Thema von Eugène Berger wurde bisher noch nicht beantwortet), sind die Ursachen für die Verschmutzung eher im sogenannten „Flüsterbelag“ zu finden. Dieser saugt in Trockenzeitperioden, wie wir sie in diesem Winter und Frühling kannten, Kohlenwasserstoffe auf, die bei heftigen Regenfällen dann konzentriert in das Grundwasser und die Bäche ablaufen. Laut Tom Jungen will die Straßenbauverwaltung diesen über den grünen Klee gelobten Belag entfernen und durch stinknormalen Asphalt ersetzen.
Das „Centre Edward Steichen“ muss schnellstens in Konformität mit den gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen gebracht werden. Der Kostenvoranschlag, dem einige Räte mit etwas Murren schließlich ihren Segen gaben, beläuft sich auf 190.000 Euro. Eingangs der Sitzung hatte der Bürgermeister informiert, dass man dabei sei, eine gütige Lösung für die Parkingprobleme beim Nobel-Altenheim „Alysea“ zu finden. Die Verantwortlichen zeigen Einsicht und wollen ein Gerichtsverfahren vermeiden.
27 neue Posten
Bekanntlich soll im Herbst dieses Jahres in Berchem eine Kindertagesstätte eröffnet werden, in der vom Babyalter an 60 Kids betreut werden. Der Gemeinderat gab am Montag seine Zustimmung zu der Schaffung von 27 Posten, die vom Koch, Hilfskoch, Raumpfleger, Handwerker, Erzieher bis zur Kinderkrankenschwester reichen, alle m/f, wie es das Gesetz verlangt.
Dem „Cent-Buttek“ in Bettemburg, der in diesen Krisenzeiten immer mehr Zulauf hat, gewährt der Gemeinderat einen Zuschuss von 4.500 Euro als Beitrag zur Anschaffung eines weiteren Lieferwagens. Den örtlichen Feuerwehrleuten wird eine eher moralische Unterstützung von 1 Euro pro Einsatzstunde gewährt. Der Kommandant erhält eine monatliche Entschädigung von 200 Euro, der Unterkommandant geht leer aus. Für die Gemeinde stellt das eine budgetäre Inzidenz von 37.500 Euro pro Jahr dar.
De Maart

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