Nach Verbüßung einer dreieinhalbjährigen Haftstrafe sei Hu Jia seit dem frühen Sonntagmorgen wieder bei seiner Familie, teilte die Frau des 37-Jährigen am Sonntag via Twitter mit. „Schlaflose Nächte, Hu Jia ist seit halb drei zu Hause, sicher und glücklich“, schreibt Zeng Jinyan in dem Internet-Kurznachrichtendienst. Ihr Mann müsse sich nun für einige Zeit ausruhen.
" class="infobox_img" />Hu Jia.
Hu war 2008 wegen „Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt“ verurteilt worden. Menschenrechtler sahen die Verurteilung als Teil einer „Säuberungsaktion“ vor den Olympischen Spielen.
Ein Sammler
Der Aktivist hatte in einem Internetblog Informationen über das Schicksal von Bürgerrechtlern gesammelt und die Korruption und das Versagen der kommunistischen Parteikader kritisiert. Außerdem setzte er sich für HIV-Infizierte ein. Im Dezember 2008 ehrte ihn das Europa-Parlament in Straßburg in Abwesenheit mit dem Sacharow-Preis für die Freiheit des Geistes.
Die Familie des Bürgerrechtsaktivisten bemühte sich vergeblich um eine vorzeitige Haftentlassung wegen gesundheitlicher Probleme. Hu leidet unter anderem an chronischer Hepatitis B und Leberzirrhose.
Strenge Auflagen
Am vergangenen Mittwoch war der 54-jährige Ai Weiwei, einer der international bekanntesten Gegenwartskünstler Chinas, nach 80 Tagen Haft unter strengen Auflagen freigelassen worden. Er darf Peking nicht verlassen und keine Auskunft über seinen Fall geben. Vier mit ihm im April festgenommene Mitarbeiter kamen ebenfalls frei.
Nach Ansicht von Menschenrechtsgruppen könnte die Freilassung der Regimekritiker mit dem Europabesuch des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao zusammenhängen. China bestreitet dies aber.
De Maart

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