Die angeschlagene brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff verliert ihren wichtigsten Koalitionspartner. Die Partei PMDB entschied am Dienstag angesichts anhaltender Korruptionsvorwürfe, sich aus dem Regierungsbündnis zurückzuziehen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Rousseff einem Amtsenthebungsverfahren stellen muss. Die Regierung wird unter anderem von einem Korruptionsskandal beim Ölkonzern Petrobras erschüttert.
Rousseff könnte im Mai suspendiert werden
Nach dem Auszug aus der Koalition sind die PMDB-Abgeordneten frei, für die Amtsenthebung zu stimmen. Mit einer derartigen Entscheidung wird für frühestens Mitte April gerechnet, Rousseff könnte dann im Mai suspendiert werden.
Auch die brasilianische Anwaltskammer OAB fordert Rousseffs Amtsenthebung und wirft ihr vor, dem Weltfußball-Verband Fifa weitgehende Steuerfreiheit im Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft 2014 zugesichert zu haben. Zudem wolle sie ihren Vorgänger Luiz Inacio Lula da Silva in ihr Kabinett aufnehmen, um ihn vor Korruptionsermittlungen zu schützen.
Die Aussicht auf einen Amtsverlust der sozialistischen Präsidentin trieb zuletzt die Aktienkurse in Brasilien nach oben und den Kurs der Landeswährung Real. Das Land steckt in der schwersten Rezession seit 100 Jahren.
De Maart
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