Basha habe sich mit 81 Stimmen über den amtierenden Bürgermeister und Vorsitzenden der oppositionellen Sozialisten, Edi Rama, durchgesetzt, teilte die von der Regierung dominierte Wahlkommission mit. Die unterlegenen Sozialisten sprachen von Wahlbetrug und wollen das Ergebnis nicht anerkennen.
Der zum vierten Mal angetretene Rama hatte die Abstimmung vom 8. Mai zunächst knapp mit zehn Stimmen Vorsprung gewonnen. Dann waren einige hundert Stimmzettel aufgetaucht, die angeblich in die falschen Wahlurnen geworfen worden waren. Mit der Neuauszählung wurde das Resultat umgedreht. Insgesamt gab es rund 250 000 gültige abgegebene Stimmen. Bis zum Schluss herrschte Verwirrung über den Stimmenvorsprung. Regierungschef Sali Berisha sprach von 78 Stimmen, die Wahlkommission selbst vor Bekanntgabe des Ergebnisses von 88.
Massive Proteste
Die Sozialisten fühlen sich um ihren Sieg betrogen und wollen das ganze Land lahmlegen. Sie behaupten, schon bei den Parlamentswahlen 2009 sei ihnen der Sieg von Berisha geraubt worden. Heimische und ausländische Beobachter erwarten vor diesem Hintergrund erneute gewaltsame Zusammenstöße. Im letzten Januar waren dabei vier Parteigänger der Sozialisten ums Leben gekommen.
Die EU und die USA hatten Millionen in die Vorbereitung der Wahl investiert, die zum Test für die Demokratiereife Albaniens werden sollte. Die erste wirklich faire Wahl sollte die Voraussetzung für die weitere Annäherung des armen Balkanlandes an die EU sein. Die westlichen Länder hatten sich bisher nicht festgelegt, ob die nachträgliche Auszählung von Stimmzetteln rechtmäßig war.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können