Schlechte Sicht behinderte die Hubschrauber, sodass sich die Behörden zunächst darauf konzentrierten, die leicht zu erreichenden Überlebenden zu unterstützen. Kurzfristig sollen die Menschen in Zelten unterkommen, für die kommenden Monate sind sichere und bezahlbare Unterkünfte in der Region geplant.
Der Bürgermeister der am schwersten betroffenen Stadt Teresópolis, Jorge Mario Sedlacek, erklärte am Sonntag, es würden mehr als 2.000 Zelte geliefert. In jedem könnten bis zu zehn Menschen leben. Die Zelte sollten als Übergangslösung für bis zu sechs Monate dienen. Ein örtliches Unternehmen bot ein Grundstück an, auf dem die Zelte errichtet werden sollen. Die Arbeiten hätten bereits begonnen, sagte Bürgermeister Sedlacek.
Risikogebiete werden gesichtert
Nach den Erdrutschen und Schlammlawinen der vergangenen Woche sind in Teresópolis mehr als 3.000 Menschen obdachlos. Die Zahl der Todesopfer stieg auf 633.
Bereits vor der Katastrophe hatte die Stadt um Unterstützung durch die Regierung gebeten, um sicheren Wohnraum anbieten zu können. Seitdem wurden nach Angaben des Bürgermeisters umgerechnet mehr als 54 Millionen Euro für Teresópolis bewilligt. Sie sollen nicht nur für neue Häuser eingesetzt werden, sondern auch dafür, Risikogebiete zu identifizieren und zu sichern.
Auch Tage nach den Erdrutschen weigern sich noch immer Familien im Bergland von Rio de Janeiro, ihre Häuser zu verlassen. So erklärte der 35 Jahre alte Rali Oliveira da Silva, er habe am Haus seiner Familie in Cascata do Imbui mehrere Jahre gebaut. Nun habe er kein Geld mehr, um etwas anderes zu mieten oder gar zu kaufen. „Was soll ich tun?“, fragte er. „Meine Familie in eine Notunterkunft bringen? Und dann?“
De Maart

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