Donnerstag23. Oktober 2025

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LUXEMBURG - Caritas und ASTM präsentierten am Mittwoch eine internationale Studie zur nationalen Klimapolitik.

Reichen Ländern müsse beim Klimaschutz eine größere Verantwortung zukommen, lautet die Grundaussage des vorgestellten „Greenhouse Development Rights“(GDR)-Modells. Das Modell zeigt, wie die internationale Gemeinschaft sowohl gemeinsam als auch gerecht gegen den Klimawandel vorgehen kann. Bis dato hat die Frage der Kostenverteilung die Verhandlungen bei den Klimaverhandlungen blockiert.

Die vollständige Studie finden Sie unter

www.astm.lu oder www.caritas.lu

Dieses neue Verteilungssystem respektiert das Recht der Länder im Süden auf Entwicklung und die Umsetzung der Millenniumziele. Um dies zu erreichen, müssen die Industrienationen zusätzlich zu den eigenen Anstrengungen – sprich Senkung der eigenen CO2-Emissionen, auch den Entwicklungsländern zu einer kohlenstoffarmen Entwicklung helfen.
Der Klimaschutz soll nicht verhindern, dass diese Länder der Armut entkommen. Den reichen Ländern obliegt somit eine nationale wie auch eine internationale Verpflichtung.

Beteiligungsschwelle

Das GDR-Modell berücksichtigt in seinen Berechnungen eine sogenannte Beteiligungsschwelle, welche etwas über der Armutsgrenze liegt. Menschen, die unter dieser Grenze leben, sollen sich nicht an den Kosten des Klimaschutzes beteiligen; allerdings müssen die anderen deren Kosten mitübernehmen.

„Verantwortung“, heißt es in der Studie, „wird dann definiert als die kumulierte Summe der Emissionen eines Landes seit 1990, wobei die Überlebensemissionen, die aus dem Konsum unterhalb der Entwicklungsschwelle stammen, nicht mitzählen.“ Für Luxemburg ergibt die Studie einen globalen Kostenbeitrag von 0,07 Prozent (sowohl was den Reduktionsbedarf von Treibhausgasen angeht als auch den Anteil an den finanziellen Kosten der Anpassung an den Klimawandel), was zehnmal höher als der Anteil Luxemburgs an der Weltbevölkerung ist. Dieser Anteil spiegele sowohl Luxemburgs Klimaschuld wie auch seinen Wohlstand wider.

Hilfe zur CO2-Reduktion

Luxemburg müsse diesem Modell zufolge nicht nur seine CO2-Emissionen bis 2020 um 6,1 Millionen Tonnen (Mt) senken, sondern auch den Entwicklungsländern helfen, ihre Emissionen um 4,3 Mt zurückzufahren. Zu dieser Hilfe dürften aber nicht die Einkäufe von Emissionsrechten gerechnet werden: Diese zählen zu den inländischen Reduktionen.

Die Autoren der Studie widerlegen auch die Behauptung, Luxemburg stelle eine „untypische Situation“ dar. Das Argument, Luxemburg würde durch die aktuell geltende Zählweise des Kioto-Protokolls benachteiligt, welche die Emissionen dem Land, wo sie produziert werden, zurechnet, stimme nicht.

Unsere Regierung verstecke sich hinter der „untypischen Situation“, um fiskalische Interessen zu verbergen und den massiven Einkauf an Emissionsrechten und den Mangel an klimapolitischen Maßnahmen zu rechtfertigen. Es soll eine privilegierte Situation aufrecht gehalten werden, die nicht zukunftsfähig ist.