Rebellen nehmen Goma ein

Rebellen nehmen Goma ein
(AFP)

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Nach mehrtägigen Kämpfen mit kongolesischen Soldaten haben Rebellen die Großstadt Goma an der Grenze zu Ruanda eingenommen.

Unter den Augen von UN-Friedenstruppen zogen am Dienstag Hunderte Kämpfer durch die Stadt. Aus UN-Kreisen verlautete, nach dem Rückzug der Soldaten der Demokratischen Republik Kongo habe die internationale Truppe ihre Versuche aufgegeben, die Stadt zu verteidigen. Der Konflikt hat die Spannungen zwischen dem Kongo und Ruanda verschärft. Die Regierung des Kongos wirft dem Nachbarland vor, die Rebellen zu unterstützen, um an die Bodenschätze des Landes zu kommen. Der Kongo verfügt etwa über Diamanten, Kupfer und Gold.

Auch UN-Experten gehen davon aus, dass Ruanda hinter dem Aufstand der Rebellengruppe M23 steht. Die Vereinten Nationen verfügen in und um Goma über etwa 1400 Soldaten. Ziel des Einsatzes war es auch, die Stadt zu verteidigen. Schon vor der Einnahme durch die Rebellen flüchteten viele Einwohner Richtung Grenze. Mehr als 50.000 Menschen haben Flüchtlingslager rund um die Stadt aufgegeben.

Krisenregion Kivu

Die Rebellengruppe M23 besteht aus früheren Soldaten, die der Regierung in Kinshasa vorwerfen, ein Friedensabkommen aus dem Jahr 2009 zu verletzen. Diese Vereinbarung habe vorgesehen, sie in die Armee einzugliedern. Die Regierung lehnte Verhandlungen mit den Rebellen ab. „Wir leisten Widerstand, bis Ruanda aus unserem Land vertrieben ist“, sagte Informationsminister Lambert Mende. Nach einem Bericht des amtlichen Fernsehens machte sich Präsident Joseph Kabila auf den Weg nach Uganda. Das Nachbarland vermittelt zwischen den beiden Parteien. Nach ugandischen Angaben nehmen Rebellen aber nicht an den Gesprächen teil.

Der Konflikt im Kongo schwelt schon seit Jahren. Erstmals seit dem letzten Krieg zwischen 1998 und 2003 gelang es aber den Rebellen nun, Goma zu erobern. Trotz des Einsatzes der UN leidet vor allem der Osten des Kongos noch immer unter Gewalt durch Rebellen. Bei Kriegen in dem zentralafrikanischen Land sind etwa fünf Millionen Menschen ums Leben gekommen.