In Luxemburg hatte die Organisation Attac “Association pour la Taxation des Transactions Financières pour l’aide aux Citoyens“ am vergangenen Samstag zur Demo auf der Place d’Armes aufgerufen. Unter dem Motto: „Real democray Luxembourg goes global“ trafen um 16 Uhr, nach Aussage von Attac-Co-Präsident Vincenzo Cardile, 350 bis 400 Menschen dort ein. Die Polizei spricht von 70 Demonstranten.
Unter dem Namen „Real Democracy Luxembourg“ organisiert die Attac-Luxemburg hierzulande eine Anti-Globalisierungsbewegung. Nach den Protesten vom Juni in Spanien und der „Occupy Wall Street“ in New York kam die Idee auf, eine solche Gruppe auch in Luxemburg zu gründen, so Cardile. Über den Sommer gab es bereits einige kleinere Treffen in der Stadt-Luxemburg. Da die Attac seit Jahren die gleichen Ziele verfolgt wie die weltweite „Global Change“-Bewegung, lag es nahe, beim Oranisatorischen zusammenzuarbeiten. Ein „Empörter“ der Bewegung erklärt Tageblatt.lu wofür sie einstehen.
Humanitär, nicht politisch
Jean-Marc Scheer nennt sich selber einen „Indigné (Empörter)“, der versucht sich mit Gleichgesinnten in Luxemburg zu vereinen. Er tat sich mit anderen Luxemburgern zusammen und gründete „Real Democracy Luxemburg“. Dazu gehört u.a. die Planung von Treffen, die über den Verteiler der Attac laufen. „Wir sind strikt apolitisch und sehen uns nicht als politische Partei auf der Suche nach Mitgliedern, sondern eher als ein neues, globales und fortschreitendes menschliches Gewissen, das versucht sich selbst zu realisieren“, so Scheer.
Die Bewegung sieht Scheer als Sprachrohr, über das die Bevölkerung in Luxemburg Gehör finden kann. Die friedliche Bewegung sei eher humanitär und auf gar keinen Fall politisch. Luxemburg habe zwar nicht die Probleme wie etwa Spanien, dennoch habe die „Real democracy“ eine Daseinberechtigung. Allein aus Solidarität zu denjenigen denen es schlechter ginge. Bislang sei noch keine weitere konkrete Aktion geplant.
Netzwerk
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat in Deutschland zu weiteren Aktivitäten für kommenden Samstag, 22. Oktober aufgegrufen. Anlass sei laut Attac der EU-Gipfel in Brüssel am Tag darauf, bei dem ein neues Bankenrettungspaket geschnürt werden soll.
Alles fing in Spanien an, so Alexis Passadakis vom Attac-Koodinierungskreis in Deutschland gegenüber Tageblatt.lu. In Madrid gingen die Menschen auf die Straße um ihre Stimme gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit, die bei 45 Prozent liegt, zu erheben. Seit Monaten wird Spaniens Wirtschafts- und Sozialpolitik von den „Indignados“ (Empörten) angeprangert. Dazu gesellte sich die Anti-Börsen-Bewegung „Occupy Wall Street“ in New York.
So kam es dazu, dass bereits im August der 15. Oktober von mehreren Akteuren zum weltweiten Protesttag gegen den Kapitalismus ausgerufen wurde, so der Attac-Sprecher. Die Bewegung stehe erst am Anfang und finde immer mehr Anhänger. Es gebe keine zentrale Koordination, da es eine sehr dynamische Bewegung sei. Auch mehrere Facebook-Gruppen wie „United for Global Change“ oder „Real democracy“ wurden ins Leben gerufen. Bereits einige Luxemburger sind diesen Gruppen beigetreten.
De Maart

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