Sonntag19. Oktober 2025

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Rat und Tat aus Brüssel

Rat und Tat aus Brüssel
(Tageblatt-Archiv)

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In Luxemburg hat sich die Zahl der Flüchtlinge seit 2010 fast verdreifacht. Immigrationsminister Schmit hat sich jetzt Hilfe aus Brüssel geholt.

Arbeits- und Immigrationsminister Nicolas Schmit hat ein Abkommen mit dem Europäischen Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO) unterschrieben. Experten-Teams der EU werden in Zukunft die Mitarbeiter im Luxemburger Büro der „Direction de l’immigration“ auf ihre Aufgabe schulen. Bereits kommende Woche beginnen die Lehrgänge, heißt es.

Die Zahl der Asylbewerber in Luxemburg war 2011 so stark gestiegen, dass das zuständige Büro im Außenministerium im Oktober 2011 vorübergehend seine Türen schließen musste. Es fehlte Personal und das nötige Know-how um die Vielzahl von Asyl-Anträgen zu bewältigen.

Die EU-Experten werden jetzt die neuen Mitarbeiter ins Europäische Asylrecht einführen, so dass die Bearbeitung der Anträge insgesamt kürzer wird und die Rückstände aufgeholt werden können. Praktische Lehrgänge wird es zu den Themen „Erfassung und Beschlussfassung bei Asylanträgen“ und zu den Techniken von Interview-Führung mit Flüchtlingen geben. Der Aufenthalt der EASO-Mitarbeiter in Luxemburg ist eine kurzfristige Maßnahme, heißt es.

Gemeinsame Sache

Da die Auffangeinrichtungen für Flüchtlinge überfüllt waren, wurden sie in Zelten auf Campingplätzen oder in ehemaligen Hotels und Schulen untergebracht. Als die Asyl-„Problematik“ im vergangenen Jahr hochkochte, schlug Integrationsministerin Marie-Josée Jacobs ein Quoten-System vor, welches die Unterbringung von Flüchtlingen in den Gemeinden regeln sollte. Die Emotionen in den Kommunen kochten hoch.

Nach einem Treffen am 20. Januar gab sich Syvicol-Präsident Dan Kersch (LSAP) gegenüber Tageblatt.lu betont optimistisch, was die Zusammenarbeit in der Asylproblematik angeht. Kommunen und Gemeinden wollen in Zukunft an einem Strang ziehen. „Wir sind mittlerweile weg von großen Unterbringungsstrukturen und bewegen uns hin zu kleineren Lösungen“, so Kersch.