„Radikal ändern statt nur rumdoktern“

„Radikal ändern statt nur rumdoktern“
(Didier Sylvestre)

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Die Lehrergewerkschaften fordern eine komplette Umgestaltung der aktuellen Berufsausbildung. Eine von der „Intersyndicale“ vorgestellte Umfrage bestätigt diese Notwendigkeit.

Das, was eine Studie der Universität Luxemburg im vergangenen Oktober aufgezeigt hat, wurde gestern durch die Umfrage der Gewerkschaften Apess, Féduse und SEW bestätigt: Die Reform der Berufsausbildung von 2008 ist ein deutlicher Misserfolg und muss überarbeitet werden.

Während Bildungsminister Claude Meisch dieser Schlussfolgerung teilweise zustimmt und bereits im Oktober verschiedene Änderungen für das kommende Schuljahr versprochen hat (unter anderem eine neue Ausarbeitung der Programme und Module der 120 angebotenen Ausbildungen und die Wiedereinführung der jährlichen Versetzung), wollen die Gewerkschaften und ein nicht unerheblicher Teil der Sekundarlehrer eine komplette Umgestaltung der aktuellen Berufsausbildung.

Qualitätskriterien

So geht aus einer Umfrage von SEW, Féduse und Apess, an der 360 Sekundarlehrer teilgenommen haben, hervor, dass eine deutliche Mehrheit die Wiedereinführung der Technikerausbildung in das technische Lyzeum, einen Mix aus Kompetenzen und Schulnoten auf Zeugnissen, die Wiedereinführung von jährlichen Versetzungen, eine Erhöhung der Qualitätskriterien für eine erfolgreiche Versetzung und eine bessere Vorbereitung der Schüler auf ein mögliches Hochschulstudium, verlangt.

Dieses Umfrageergebnis sowie eine oftmals aussichtslose Situation für Schüler, die nicht bestandene Module über Jahre „mitschleppen“ und am Ende ohne Diplom da stehen, lassen laut Serge Schaetzel von der Féduse nur einen Schluss zu: „Das System muss radikal geändert werden statt nur rumzudoktern.“

Schweigen

Das aktuelle System habe zu vielen Schülern ihre Zukunft verbaut. Alain Kieffer von der Apess geht von rund 700 Schülern aus, die aufgrund von nicht bestandenen Modulen an der 13e nicht teilnehmen dürfen. Die drei Gewerkschaften hoben am Donnerstag letztlich hervor, dass das Bildungsministerium sich seit Anfang Dezember nicht mehr bei ihnen gemeldet hat.

Die „Intersyndicale“ fordert nun dringend ein Treffen mit Claude Meisch. Sollte dieser hierauf nicht reagieren oder sollte man sich nicht einigen, können sich SEW, Féduse und Apess einen Streik vorstellen. 84 Prozent der von den Gewerkschaften befragten Sekundarlehrern sind hierzu ebenfalls bereit.