Ein Staatsoberhaupt läßt einen ausländischen Geheimdienst für sich im eigenen Land spionieren? Ein gefundenes Fressen nicht nur für die inländische Presse.
"Geheime Aufzeichnungen bringen Großherzog mit den MI6 in Verbindung" schreibt das norwegische Boulevardblatt Side2 (Screenshot SIDE2)
"Der Großherzog von Luxemburg in der Nähe des britischen Geheimdienst?", formuliert 7sur7 aus Belgien (Screenshot 7sur7)
"Angriff des Geheimdienstes auf die Luxemburger Dynastie", weiß Kitekint?.hu aus Ungarn zu berichten. (Screenshot Kitekint?.hu)
"Luxemburgische Royals dementieren Verbindung zum britischen MI6", schreibt die französische Nachrichtenagentur AFP. (Screenshot AFP)
"Das Großherzogtum Luxemburg durch Spionage untergraben", lautet die Schlagzeile bei Le Figaro aus Frankreich. (Screenshot Le Figaro)
"Ehemaliger Chef des Luxemburger Geheimdienstes stellt Großherzog in Frage", titelt RTBF aus Belgien. (Sceenshot RTBF)
"Spionage-Gerüchte in Luxemburg zwischen dem Großherzog und der britischen Krone", schreibt Libération. (Screenshot Libération)
"Ist Großherzog 007?" fragt Corriere del Ticino aus der Schweiz (Screenshot Corriere del Ticino)
"Ex-Geheimdienstchef bringt Großherzog von Luxemburg in Verruf", schreibt De Standaart aus Belgien. (Screenshot De Standaart)
"Großherzog in Verbindung mit dem britischen Geheimdienst." heißt es bei DN Globo aus Portugal. (Screenshot DN)
Der Großherzogliche Hof soll seit Jahren gute Beziehungen zum britischen Geheimdienst haben. So gut, das man sich anscheinend eine Abhöreinrichtung für den Palais besorgte. Das geht aus dem Vier-Augen-Gespräch zwischen dem damaligen Geheimdienstchef Marco Mille und Staatsminister Jean-Claude Juncker hervor. Mille hatte das Gespräch heimlich mit einer präparierten Armbanduhr 2008 aufgenommen. Die Details aus der Diskussion stehen in der aktuellen „d’Lëtzebuerger Land“.
„Die bekommen von den Engländern ohne weiteres, alles was sie brauchen, sagt Mille. Nach seiner Aussage kommt im Palais das Telekommunikationssystem Kryptovox zum Einsatz. Diese Technik kam 1993 auf den Markt. Damit kann man Audiogespräche via Telefon technisch zerhacken und mit einem komplizierten Verschlüsselungscode (Kryptologie) belegen.
Aus dem Gesprächsprotokoll geht hervor, dass Mille durch einen Informanten im Palais auf die mögliche Lauscheinrichtung hingewiesen wurde. Ein Staatsoberhaupt läßt einen ausländischen Geheimdienst für sich im eigenen Land spionieren? Ein gefundenes Fressen für die Presse im In- und Ausland. In der ständig aktualisierten Bildergallerie lassen wir den Spekulationen freien Lauf.
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