Proteste gegen Flutbarriere in Bangkok

Proteste gegen Flutbarriere in Bangkok

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

In den nördlichen Vororten von Bangkok wächst der Protest gegen einen riesigen Sandsackwall, der die Innenstadt vor Überschwemmung schützt.

Mehr als 10 000 Anwohner haben eine Petition unterzeichnet und verlangen den Abbau des Damms, berichtete die „Bangkok Post“ am Sonntag. Der sechs Kilometer lange Damm verlangsamt den Wasserfluss in die nördliche Innenstadt.

Mit Sandsäcken wird dem Wasser zuleibe gerückt.

Dort liegt unter anderem das Stellwerk der Hochbahn BTS. Das Verkehrsmittel, das jeden Tag 540 000 Menschen transportiert, stünde still, wenn das Stellwerk unter Wasser ist, sagt Siemens-Bauingenieur Frank Barthel, Leiter der Wartung und Instandhaltung der Züge und Infrastruktur des von Siemens gebauten Systems. „Wenn der Damm bricht, rechnen wir mit einem Meter mehr Wasser.“ Das Wasser steht bereits drei Meter vor dem Stellwerk kniehoch.

Wie wird trockengelegt?

Der Wall aus 2,5 Tonnen schweren Sandsäcken war vor einer Woche gelegt worden. Die Stadtverwaltung hat damit nach eigenen Angaben Zeit gewonnen, um mehr Wasser aus den Kanälen der Stadt Richtung Meer zu pumpen. Die Wohngebiete dahinter stehen aber seit drei Wochen unter Wasser. Die Anwohner verlangen klare Auskunft, wann ihre Straßen trockengelegt werden, sagte ihr Anführer, Thinnakorn Janya, der „Bangkok Post“.

Nach seinen Angaben sind 80 000 Menschen betroffen. Nach Angaben der Zeitung begannen die Einwohner mit bloßen Händen, den Wall auf sechs Metern Breite abzubauen.