Freitag7. November 2025

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Positive Signale von der Job-Front freuen Obama

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Zum dritten Mal in Folge wächst der US-Arbeitsmarkt um über 200.000 Stellen. Das kommt Präsident Barack Obama ganz gelegen. Und auch die Wall Street reagierte positiv auf die neuen Entwicklungen.

US-Präsident Barack Obama entdeckt die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt mehr und mehr als Wahlkampfthema. Die erneut positiven Zahlen für Februar nahm er am Freitag zum Anlass für die Mahnung, die USA müssten „den Wirtschaftsmotor in Schwung halten“.

Zuvor war bekannt geworden, dass die langsam wieder Tritt fassende US- Wirtschaft immer mehr Amerikaner zurück in Lohn und Brot bringe. Die Zahl der Beschäftigten stieg im Februar um 227.000 und damit deutlicher als erwartet, wie das Arbeitsministerium am Freitag mitteilte.

Die Bilanz wäre noch besser ausgefallen, hätte der unter Sparzwang stehende Staat nicht tausende Arbeitsplätze gestrichen. Trotzdem entstanden bereits den dritten Monat in Folge mehr als 200.000 Jobs – das hat es seit rund einem Jahr nicht mehr gegeben.

Im Januar und Dezember fanden zudem 61.000 mehr Amerikaner eine Stelle als zunächst gemeldet. Die Arbeitslosenquote blieb mit 8,3 Prozent auf einem Drei-Jahres-Tief.

Aufschwung kräftiger

„Der Arbeitsmarkt liefert einen weiteren Hinweis dafür, dass der Aufschwung an Breite gewinnt“, sagte Ryan Sweet von Moody’s Analytics. Seit August entstanden etwa 1 Mio. neue Jobs. Grund dafür ist die Erholung der weltgrößten Volkswirtschaft. Sie wuchs im vierten Quartal um 0,7 Prozent, während die Euro-Zone um 0,3 Prozent schrumpfte.

Die wöchentliche Arbeitszeit verharrte mit 34,5 Stunden auf dem höchsten Niveau seit August 2008, während die Stundenlöhne um 0,1 Prozent zulegten. „Die aktuelle Dynamik am US-Arbeitsmarkt ist durchaus beachtlich“, sagte Postbank-Ökonom Heinrich Bayer. Damit steige die Chance, dass der private Konsum stärker wachse. Er trägt zu rund 70 Prozent zum Bruttoinlandprodukt bei.

23,5 Mio. Arbeitslose

Das Tempo der Erholung ist aber nicht hoch genug, um das Heer der 23,5 Mio. Arbeitslosen oder nur geringfügig Beschäftigten merklich zu reduzieren. Der Arbeitsmarkt sei „von Normalität noch weit entfernt“, stellte Notenbankchef Ben Bernanke jüngst fest. Dazu sei mehr Wachstum notwendig.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagt für dieses Jahr ein Plus von 1,8 Prozent voraus, andere Experten rechnen mit einer Zwei vor dem Komma. Auch die Notenbank erwartet angesichts der weltweiten Konjunkturflaute und der drohenden Rezession in der Euro-Zone keinen Boom. Sie will ihren Leitzins deshalb bis Ende 2014 bei null halten. Das billige Geld soll Konsum und Investitionen anschieben.

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt hat auch Einfluss auf den Präsidentschaftswahlen im November. Bis dahin dürfte die Arbeitslosenquote unter die Marke von 8 Prozent gefallen sein, sagen Experten voraus. Das könnte Präsident Barack Obama im Wahlkampf helfen.

Stimmung an der Wall Street gehoben

Die US-Börsen haben die Woche mit Gewinnen beendet. Die überraschend positive Entwicklung des US-Arbeitsmarkts sorgte für Zuversicht an der Wall Street. Die US-Wirtschaft schuf im Februar mehr Jobs als erwartet – ein Hinweis darauf, dass der Aufschwung in der weltgrössten Volkswirtschaft auf solider Basis fusst. „Die Arbeitsmarktdaten haben geholfen, den Aufwärtstrend zu stützen“, sagte ein Analyst.

Gedämpft wurde die Stimmung durch die Entscheidung des Internationalen Derivateverbands (ISDA), den Forderungsverzicht der privaten Gläubiger gegenüber Griechenland als „Kreditereignis“ einzustufen. Damit werden Kreditausfallversicherungen auf griechische Staatsanleihen fällig.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verabschiedete sich 0,1 Prozent höher bei 12’922 Punkten aus dem Handel. Im Tagesverlauf pendelte der Leitindex zwischen 12’906 und 12’968 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500 legte 0,4 Prozent auf 1370 Zähler zu und die Technologiebörse Nasdaq gewann 0,6 Prozent auf 2988 Stellen. Auf Wochensicht verlor der Dow Jones 0,4 Prozent, der S&P 500 legte 0,1 Prozent und die Nasdaq 0,4 Prozent zu.