Sonntag19. Oktober 2025

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Politischer Stillstand treibt Zinslast hoch

Politischer Stillstand treibt Zinslast hoch
(Reuters)

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Belgien zahlt einen immer höheren Preis für seine Staatskrise. Das hoch verschuldete Nachbarland gerät jetzt in das Visier der internationalen Finanzmärkte.

Einen Tag nach dem schweren Rückschlag für die Regierungsbildung durch den Rücktritt des als Vermittler eingesetzten Sozialisten Elio Di Rupo zogen die Renditen der zehnjährigen belgischen Anleihen auf den höchsten Stand seit über zwei Jahren an. Sie kletterten am Dienstag um 28 Basispunkte auf 5,1 Prozent. Neben dem politischen Stillstand, für auch eineinhalb Jahre nach der Wahl kein Ende absehbar ist, setzt die Ausweitung der Schuldenkrise in Europa die belgischen Bonds unter Druck.

EU-Währungskommissar Olli Rehn teilte mit, er habe vor wenigen Tagen Belgien neben vier anderen Ländern angeschrieben. Das Land drohe 2012 seine fiskalischen Ziele nicht zu erreichen. Er erwarte, dass die Regierung jetzt entsprechende Maßnahmen ergreife.

Des Königs Entscheidung

„Es gibt keine guten Nachrichten aus Belgien“, fasste ein Händler zusammen. Jüngst scheiterten die Verhandlungen über den Haushalt 2012 zwischen den sechs vorgesehenen Koalitionsparteien. Di Rupo kündigte deshalb seinen Rückzug an. König Albert muss noch entscheiden, ob er diesem zustimmt.

Belgien strebt an, im kommenden Jahr sein Haushaltsdefizit gemessen an der Wirtschaftsleistung auf 2,8 Prozent zu reduzieren. Um dies zu erreichen, müssen 11,3 Milliarden Euro eingespart werden. Belgien hatte 2010 einen Schuldenstand von 98,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.